“Finnegan’s wake” ist ein altes irisches Volkslied. Dieses inspirierte Maren Müller und Julia Bergdolt, ein Theaterstück für Kinder und Jugendliche zu schreiben, das seit Samstag, den 17. November, im Graubau aufgeführt wird.
Wie in jedem Jahr führt das Tummeltheater des StageArt e.V. in Kindertheaterstück auf. Nach dem ernsten Thema Umweltschutz im vergangenen Jahr (wir berichteten), steht diesmal mit “Die sagenhafte Geschichte des Tim Finnegan” ein völlig anderes Genre auf dem Programm. “Wir lieben Land und Musik”, erzählte Autorin und Regisseurin Maren Müller über den Grund, weshalb Irland und seine Sagengestalten der Hintergrund des aktuellen Stücks sind. “Die meisten traditionellen irischen Lieder sind sehr männerlastig”, bedauerte sie. Bei einem Theaterensamble, das zwei Jungen und elf Mädchen umfasst, eher ungünstig als Grundlage für ein Theaterstück. Dann fand sich aber mit “Finnegan’s wake” doch noch ein Lied, das passte. Das Thema sei zwar traurig, das Lied aber sehr lustig.
Tim Finnegan hat seinerzeit sehr dem irischen Whiskey zugesprochen. Er ist auch der einzige, der mit den Sagengestalten wie der Blumenfee, der Waldelfe, Kobolden und Hausgeistern Kontakt aufnehmen und sie sehen kann. Alle anderen glauben nicht an diese Wesen. Nur sein Freund Mickey Maloney kann ihn verstehen. Finnegans Frau Maeve und weitere Bekannte, die auch namentlich in dem alten Volkslied vorkommen, versuchen, Finnegan vom Alkohol abzubringen. Doch plötzlich steht Banshee auf der Bühne und kündet den nahenden Tod an. Von wem, lässt sie jedoch offen. Alle schließen sofort auf Finnegan, schließlich sei er durch seinen Lebenswandel am meisten gefährdet. Also wollen sie ihn beschützen.
Durch einen Streich des Kobolds – “Das war ein Streich zu viel!” schimpft die Druidin – fällt Finnegan betrunken die Kellertreppe hinab und stirbt. Zumindest wird das allseits angenommen. Eine dreitägige Totenwache muss nun abgehalten werden. Finnegan wacht nach einiger Zeit jedoch unbemerkt wieder auf, will aber abwarten, bis er von den Hinterbliebenen vermisst wird. Damit das passiert, müssen die Sagengestalten aber etwas nachhelfen. Ob sie Erfolg haben und wessen Tod Banshee tatsächlich angekündigt hat, das offenbart sich erst am überraschenden Ende.
Die jungen Schauspieler zwischen 9 und 16 Jahren waren wunderbar kostümiert und spielten ihre Rollen trotz gelegentlicher Unruhe von kleinen Kindern im Publikum sehr überzeugend. In den kurzen Umbaupausen wurde irischer Gesang, der extra dafür aufgenommen wurde, eingespielt. Geprobt hatten die Jugendlichen seit Pfingsten. Es waren weitestgehend die gleichen wie vor einem Jahr. Lediglich ein Neuzugang war dazugestoßen. “Wir nehmen nur 13 bis 15 Spieler auf, weil sonst die Rollen zu klein werden”, erklärte Maren Müller. Ob es bereits Ideen für ein Stück im nächsten Jahr gibt? “Viel zu viele”, lachte sie.
Weitere Aufführungen des Stücks im Blankenlocher GrauBau gibt es am kommenden Wochenende am Freitag (23. November, 18 Uhr), Samstag (24. November, 17 Uhr) und Sonntag (25. November, 15 Uhr).
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