“Wohnpark Mittendrin”: Bebauungsplan-Verfahren begonnen

Exemplarische Darstellung "Brunnenplatz"

Beitragsbild: Volkswohnung/ackermann+raff

Von Martin Strohal | 09.10.2019 20:17 | Keine Kommentare

In seiner September-Sitzung hat der Stutenseer Gemeinderat beschlossen, das beschleunigte Verfahren zur Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans für den “Wohnpark Mittendrin” einzuleiten.

Wohnpark Mittendrin

Das neue Wohngebiet soll in Blankenloch an der Stelle entstehen, an der sich derzeit das alte Hallenbad mit Parkflächen sowie der Parkplatz der Festhalle befinden. Letzterer wird derzeit auf der Gewerbebrache “Neise-Gelände” zwischen Festhalle und evangelischem Gemeindehaus neu angelegt.

Vor zwei Jahren, als auch der Neubau des Hallenbads begonnen wurde, war ein Investorenwettbewerb durchgeführt worden, aus dem die Volkswohnung als Investor mit den Architekten Ackermann + Raff als Sieger hervorgegangen waren (wir berichteten).

Der Vorentwurf wurde von den Planern im Gemeinderat vorgestellt. Insbesondere sollen in dem neuen Wohngebiet Kies- und Schotterflächen verboten werden, ab 20 Quadratmetern Fläche ist eine Dachbegrünung vorgeschrieben. Außerdem wird bei der Planung der Lärm berücksichtigt, der zu Oktoberfestzeiten vom direkt daneben liegenden Festplatz ausgeht.

In der Bebauung sollen Eigentum und Miete durchmischt werden. Es ist bezahlbarer, als auch geförderter Wohnraum vorgesehen. Die Volkswohnung soll für 30 Jahre an die günstigen Mietpreise gebunden sein. “Sonst hätten wir als SPD nie zugestimmt”, so Fraktionsvorsitzender Wolfgang Sickinger. Insgesamt sei der Bebauungsplan sehr qualitätsvoll. “Wir können stolz darauf sein”, betonte Nicole LaCroix (CDU/FDP).

Grüne beantragen Vertagung

Die Fraktion der Grünen hatten vor Behandlung des Themas im Gemeinderat für Empörung gesorgt, weil sie den Tagesordnungspunkt vertagen wollten. Vorher solle nachjustiert werden, forderte Volker Stelzer, Stadtrat der Grünen. Es solle auf Zement verzichtet und stattdessen mit Holz gebaut werden. Passivhausstandard oder Energie-Plus-Gebäude seien wünschenswert, Abstellplätze für Fahrräder, auch Lastenräder, sollten vorgeschrieben werden.

Die anderen Fraktionen konnten die neuen Aspekte nicht nachvollziehen, zumal der Planungswettbewerb, dessen Kriterien von den Grünen mitbeschlossen worden waren, bereits abgeschlossen und die Sieger ermittelt worden sind. Würde man jetzt die Anforderungen ändern, müsste man den ganzen Prozess von vorne beginnen. Oberbürgermeisterin Petra Becker betonte, dass sich die Planer auf die Stadt verlassen können müssten. Man könne jetzt keine Änderungen vornehmen, die im Widerspruch zur Ausschreibung stehen.

Der Vertagungsantrag wurde am Ende nur von den Grünen befürwortet und von allen anderen Mitgliedern des Gemeinderats abgelehnt. Bei der Entscheidung über das Bebauungsplanverfahren zeigten sich die Grünen gespalten: Es gab eine Gegenstimme, drei Enthaltungen und eine Zustimmung. Die übrigen Fraktionen votierten einstimmig dafür.

Erschließung

Auch für die Erschließung des Geländes – die Neuanlage von Straßen – ist ein Bebauungsplan erforderlich. Dieser befindet sich bereits in weiter fortgeschrittenem Stadium: Er geht nach Einholung von Stellungnahmen Mitte Oktober in die Offenlage. Anfang 2020 ist der Satzungsbeschluss vorgesehen.

Infoveranstaltung am 16.10.

Am 16. Oktober um 18 Uhr wird eine Infoveranstaltung in der Festhalle zu diesem neuen Bauprojekt stattfinden.

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