Wohnen im Alter: Was wünscht sich die Bevölkerung?

Beitragsbild: Martin Strohal

Von Martin Strohal | 07.11.2019 21:09 | Keine Kommentare

“Wie möchte ich alt werden?” Mit dieser Frage beschäftigten sich die über hundert überwiegend älteren Besucherinnen und Besucher am vergangenen Mittwoch Abend in der Spöcker Spechaahalle. Die Stadtverwaltung hatte eingeladen, um von den Betroffenen zu erfahren, was diese sich wünschen.

“Wohnen im Alter ist ein wichtiges Thema in einer Gesellschaft, in der wir immer älter werden”, erläuterte Oberbürgermeisterin Petra Becker zum Einstieg. Die Stadt habe die Aufgabe, Wohnraum zu schaffen und Angebote zur Verfügung zu stellen. Konkret bestehe die Möglichkeit, dass die Stadt eins oder mehrere ihrer Grundstücke im geplanten Neubaugebiet “Vierundzwanzig-Morgenäcker” dafür zur Verfügung stellt.

Dialogstation

Mögliche Wohnformen im Alter gibt es viele. Manche lassen sich daheim in den eigenen vier Wänden umsetzen, bei anderen ist ein Umzug erforderlich. Alle haben sie Vorteile, aber auch Nachteile. So ist das Leben zu Hause – auf Wunsch mit Betreuung – oder in einer Seniorenwohngemeinschaft einem Pflegeheim vorzuziehen, wenn man größere Gestaltungsfreiheit haben möchte. Wird man allerdings pflegebedürftig, wird möglicherweise ein Umzug in eine Pflegeeinrichtung erforderlich.

Bei den Rückmeldungen der Besucher an den Dialogstationen kristallisierte sich klar die Nachfrage nach betreutem Wohnen mit angeschlossenem Pflegeheim heraus, so dass im Fall einer Pflegebedürftigkeit kein größerer Umzug mehr erforderlich wird. Mehrfach geäußert wurde auch der Wunsch nach einer bezahlbaren Einrichtung, auch für den kleinen Geldbeutel.

Dialogstation

Mit Avendi hatte die Spöcker CDU im März bereits einen Investor ins Spiel gebracht (wir berichteten). Stadtverwaltung und Ortschaftsrat wollten die Diskussion nun öffnen, so Ortsvorsteherin Karin Vogel.

Sämtliche Wünsche und Vorschläge werden nun gesammelt an interessierte Investoren übergeben, die ein dazu passendes Konzept erstellen und vorlegen sollen. “Nicht alle Ideen lassen sich verwirklichen”, schränkte Oberbürgermeisterin Becker ein. Ein solches Projekt müsse für den Investor auch wirtschaftlich darstellbar sein. Nun erwarte man Konzepte und werde diese anschließend im Gemeinderat diskutieren.

Frühestens 2021 werden die ersten Baumaßnahmen im Spöcker Neubaugebiet beginnen können. Bis dahin erfolgt die Erschließung. Bei einer geschätzten Bauzeit einer Senioreneinrichtung von zwei Jahren wäre deren Bezug schätzungsweise im Jahr 2024 möglich.

Senioren, die Beratung zum Thema “Wohnen im Alter” benötigen oder persönliche Anliegen haben, erhalten Unterstützung beim Sozialen Dienst der Stadt Stutensee oder beim Pflegestützpunkt des Landkreises im Stutenseer Rathaus.

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