Staffort gedenkt am kommenden Sonntag den Opfern eines Bombenangriffs vor 75 Jahren kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs. Am 2. Februar 1945 nach 23 Uhr zerstörte ein Bombardement große Teile von Staffort und Büchenau. Der Luftangriff war eigentlich für Karlsruhe bestimmt gewesen. Luftminen und Sprengbomben zerstörten Wohnhäuser, Gaststätten und Scheunen. 18 Menschen kamen dabei ums Leben.
An dieses “traumatisierende Erlebnis”, wie Heimatforscher Manfred Raupp es bezeichnet, wird derzeit – 75 Jahre danach – erinnert. Dazu gehört eine Ausstellung (wir berichteten), aber auch eine Gedenkveranstaltung auf dem Stafforter Friedhof, genau an dem Abend des 2. Februars.
Dort auf dem Friedhof ist eine Gedenkstätte mit den Namen der Stafforter Opfer des Angriffs zu finden. Als Geste der Versöhnung soll auf Initiative von Ortsvorsteher Ludwig-W. Heidt im Rahmen der Veranstaltung nun auch eine Gedenktafel für die siebenköpfige Besatzung des britischen Kampfflugzeugs enthüllt werden, das in dieser Nacht abgeschossen wurde und bei Staffort abgestürzt war. Daran wird unter anderen der Luftwaffenattaché an der britischen Botschaft, Mark Heffron, teilnehmen.
Die Gedenkfeier beginnt am 2. Februar um 19.30 Uhr auf dem Friedhof in Staffort und bezieht auch die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege mit ein.
Auch die anderen Stutenseer Stadtteile waren von dem Bombenangriff am 2. Februar betroffen gewesen, jedoch in weit geringerem Ausmaß als Staffort. In Friedrichstal wurde ein Mann getötet und einige Gebäude um die Kirche zerstört. In Spöck führten Bomben zu mehreren Bränden, ohne jedoch Menschen zu töten. Auch in Blankenloch sorgte der Luftangriff für zahlreiche Brände und umfangreiche Schäden.
Zum Zeitpunkt des Angriffs vor 75 Jahren werden in Staffort – in anderen Stutenseer Stadtteilen kürzer – zwischen 23.25 und 23.45 Uhr die Kirchenglocken läuten.
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