“Gemeinsam die Krise meistern”

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Pressemitteilung von CDU/FDP-Fraktion im Stutenseer Gemeinderat | 08.04.2020 7:00 | 2 Kommentare

In unserer Reihe “Aus der Lokalpolitik” schreibt heute Nicole LaCroix, Vorsitzende der CDU/FDP-Fraktion im Stutenseer Gemeinderat. Es handelt sich hierbei um die subjektive Darstellung der Fraktion

Durch die Coronakrise verändern sich die Blickwinkel und selbstverständlich auch die politischen Schwerpunkte, nicht nur auf Kommunalebene.

Schwachstellen werden aktuell schmerzhaft aufgezeigt. Sei es eine veraltete Gemeindeordnung, die keine digitalen Beschlüsse zulässt, ein überlastetes Netz, das Homeoffice nicht immer reibungslos ermöglicht, oder die Knappheit an Produkten, die aufgrund unserer Globalisierung und Gewinnmaximierung nicht mehr in Deutschland produziert werden, wie lebensnotwendige Medikamente oder Schutzkleidung.

Ein Zustand, der zum Nachdenken anregt und auch in Zukunft unser Land und unsere Kommunen nachhaltig verändern wird.

Jetzt heißt es in erster Linie, gemeinsam gut durch die Krise kommen und als Gemeinschaft die Interessen aller so gut es geht zu wahren und zu berücksichtigen. Auch wenn es mittlerweile kritische Stimmen gibt, war es in unseren Augen richtig, Schulen zu schließen und die Kontakte der Menschen auf ein Minimum zu reduzieren.

Die Bundesrepublik Deutschland befindet sich aktuell in den wirtschaftlich schwersten Zeiten ihrer Geschichte. Dass Bund und Land deshalb ohne zu zögern Hilfsprogramme auflegten, um die Leidtragenden der Krise schnell und unbürokratisch zu unterstützen, war sinnvoll und lobenswert. Viele Unternehmen aber auch Bürger stoßen jedoch trotz der Rettungsschirme durch Schließungen, Umsatzrückgänge oder Kurzarbeit finanziell an ihre Grenzen. Deshalb ist es wichtig, den Gewerbetreibenden die Möglichkeit zu geben, ihre Geschäfte in reduzierter Form wieder Schritt für Schritt aufnehmen zu können, jedoch ohne unsere älteren Mitmenschen und Risikogruppen zu gefährden. Die anstehenden Entscheidungen müssen besonnen getroffen werden, mit allen notwendigen Sicherheitsauflagen, um das Risiko der Ansteckung weiterhin gering zu halten. Denn an erster Stelle steht die Gesundheit und das Leben der Menschen. Wir sehen traurigerweise an unseren Pflegeheimen in Stutensee, wie schlimm das Corona-Virus für unsere älteren Mitbürger werden kann.

Für unsere Betriebe werden wir zur Unterstützung Ideen bei der Stadtverwaltung einbringen, die Synergieeffekte ähnlich wie in Karlsruhe
erzeugen sollen. Dort gibt es mittlerweile ein gutes Netzwerk unter den Gewerbetreibenden, die durch kostenlose Fahrradkuriere ihre Produkte an den Endkunden liefern. Auch das Beispiel aus Heinsberg, wo Kooperationen zwischen Einzelhandel und Post entstanden sind, könnte als Anregung dienen. Ebenso wie unbürokratisches “Ausleihen” von Fachkräften in andere Berufsfelder, um deren Einkommen zu sichern. Eine Anfrage an Frau Oberbürgermeisterin Becker haben wir gestartet. Hier liegt auch für die Zukunft ein Potential von gutem und innovativem Miteinander.

Positive Nebeneffekte dieser Krise sind die Entschleunigung unserer Gesellschaft, die Regeneration unserer Umwelt und der wertvolle Gewinn von Zeit, mit unseren Familien oder für sich selbst.

Beispiellos sind auch die Unterstützungsaktionen auf privater Basis, sei es als Einkaufshilfen oder durch das Nähen von Masken. Neben den ganzen
negativen Auswirkungen der Coronakrise bringt das Virus uns Menschen ein Stück mehr Menschlichkeit zurück. Hoffen wir, dass dies auch nach der Krise erhalten bleibt.

Quelle: CDU/FDP-Fraktion im Stutenseer Gemeinderat

forum Kommentare

maction

“Deshalb ist es wichtig, den Gewerbetreibenden die Möglichkeit zu geben, ihre Geschäfte in reduzierter Form wieder Schritt für Schritt aufnehmen zu können, jedoch ohne unsere älteren Mitmenschen und Risikogruppen zu gefährden.”
… also warten wir bis es eine 100%-ige Therapie oder eine präventive Impfung gibt?!
Nein, in den aktuellen Zeiten von Corona haben Begegnungen von Menschen ihren Preis. Es geht heute darum, das Risiko wieder kalkulierbar zu machen und in akzeptierten Grenzen einzugehen. Damit wird der Effekt insbesondere auf Risikogruppen minimiert, aber nicht eliminiert. Oben zitierte Aussage der Pro-Gewerbe-Fraktion zu Geschäftsverkehr ohne Risiko wird also ein frommer Wunsch bleiben. Glücklicherweise sind Bund und Land sind in diesem Punkt aktuell noch zurückhaltender.

-kwg-

Eigentlich müsste man mit deutschen Politikerinnen und Politikern, egal auf welcher Politschiene sie sich bewegen, nach meiner Einschätzung in solchen Zeiten zumindest etwas einsichtiger umgehen. Es zeigt sich jetzt, dass auch sie Menschen sind, wie Du und ich, die oftmals auf den Rat und das Urteil anderer angewiesen sind, wie noch nie zuvor. Aber diese Krise, eine neben vielen weiteren auf dieser Welt, bricht nicht aus dem heiteren Himmel über uns herein. Bereits 2014 befürchtete man ein Überschwappen des Ebola-Virus nach Europa. Es geschah nicht in dem erwarteten Ausmaß und man begab sich wieder zurück in ruhigere Gefilde. Fachleute warnten damals vor kommenden Epidemien mit hohen tödlichen Verläufen und wiesen auch auf Engpässe und Handlungsbedarf im weltweiten Krisenmanagement hin. Man kann heute abschließend sagen, es verklang ungehört. Wir müssen hoffen Mundschutz, Schutzkleidung und Handschuhe aus Bangladesh oder Indien oder Vietnam oder China oder, oder oder….irgendwie zu bekommen. Typisch und nachvollziehbar die politischen Abwehrreaktionen auf heutige Vorwürfe derjeniger, die es ja schon immer gesagt haben. Wissenschaftler mit höchster weltweiter Anerkennung, darunter Nobelpreisträger, rudern vorwärts und gleichzeitig zurück. Ein 150 nm großer Viruspartikel umkreist die Welt und hebt sie aus den Angeln. Ein Fussball im Verhältnis zu unserem Erdball macht uns, wie noch nie erlebt zu schaffen. Viele in TV – Shows als Corona-Ratgeber aufgetretene Politgrößen, haben den Gang in die Versenkung vorgezogen und sagen lieber gar nichts mehr. Der kurze Schaukampf zur nächsten Bundestagswahl, mit dem freien Platz der Kanzlerschaft im Auge, war schnell beendet. Gut dass wir jetzt alle versuchen gemeinsam diese Sache zu meistern. Dass wir niemand schuldig sprechen, dass wir versuchen möglichst normal zu bleiben. Ob das allerdings so bleiben wird, das weiß heute noch niemand. Ohne auf mögliche folgenden Szenarien zu spekulieren, wie es wirtschaftlich weitergeht, ob Oma und Opa demnächst nur noch hinter Glasscheiben nach draussen sichtbar werden, ob wir genügend Medizin weltweit bereitstellen können, um die Menschen in den Intensivstationen noch einigermaßen zu betreuen. Fragen über Fragen die sich jeder selbst einmal stellen sollte. Doch vor einem Tag ist mir heute schon Angst. Irgendwann wird ein Kommentator im Radio oder Fernsehen, oder im Internet die Entwicklung des entscheidenden Impfstoffes verkünden. Und auf diesen Tag sollte die gesamte Menschheit sich heute schon einstellen. Denn an diesem Tag werden sich eine Menge vieler weiterer Fragen und Entscheidungen ergeben, auf die wir uns jetzt schon langsam aber sicher vorbereiten sollten. Denken und danken wir all denen, die in diesen Tagen unmenschliches leisten und vollbringen. Die uns freiwillig helfen, uns versorgen und dabei ihre eigene Gesundheit aufs Spiel setzen, um die Gemeinschaftlichkeit und den Gemeinsinn zu erhalten. Ich wünsche allen, dass sie gesund bleiben im Kreise ihrer Lieben, und denjenigen die bereits vom Schicksal betroffen oder denen ein solches noch bevorsteht, wünsche ich alle Kraft dieser Welt, damit sie auch diese schweren Zeiten überstehen mögen. Alles Gute – hoffen wir das Beste.