Der Stutenseer Gemeinderat hat sich in seiner Sitzung am vergangenen Monat dagegen ausgesprochen, zum jetzigen Zeitpunkt an dem Mobilitätsprojekt “regiomove” teilzunehmen. In der aktuellen unklaren Finanzsituation müsse sich die Stadt auf ihre wesentlichen Aufgaben beschränken. Die Teilnahme am Fahrradleihsystem “KVV Nextbike” wurde aus Kostengründen komplett abgelehnt.
Vergangenes Jahr hatte sich Stutensee erfolgreich als Pilotkommune für das neue Projekt “regiomove” beworben, das vom Regionalverband initiiert wurde. Ziel von “regiomove” ist die Verbindung verschiedener Verkehrsmittel wie Bahn, Bus, Carsharing und Fahrrad an Knotenpunkten, sogenannten Ports. Diese sollen einheitlich gestaltet und mit Fahrradboxen sowie Bildschirmsystem zur Buchung ausgestattet sein. Einer der sieben Pilotstandorte in der Region war für Blankenloch Nord vorgesehen.
Da der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV), der das Projekt koordiniert, zeitnah eine Aussage zur Teilnahme brauchte, konnte die Entscheidung nicht aufgeschoben werden. Von den geschätzten 172.000 Euro Einrichtungskosten müsste die Stadt etwa 66.000 Euro tragen. Dazu kämen pro Jahr 6.500 Euro Unterhaltskosten. Mit Blick auf die unklare Finanzlage der Stadt aufgrund der Corona-Pandemie zeigten sich die Gemeinderatsmitglieder jedoch überwiegend ablehnend. Nur die Grünen und die Junge Liste stimmte für die Einrichtung des Pilotstandorts. Die anderen Fraktionen plädierten dafür, dem Projekt erst später beizutreten.
Auch das Fahrradverleihsystem KVV Nextbike würde Kosten verursachen. Für 30 Räder und sieben Sammelstellen – insbesondere zur Verbindung von der Gewerbegebiete in Blankenloch und Spöck mit der Stadtbahn – würden etwa 34.000 Euro pro Jahr anfallen bei mindestens vier Jahren Laufzeit. Hier sei das Kosten-Nutzen-Verhältnis unattraktiv, befanden die Stadträte einstimmig.
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