“Lehren aus der Krise”

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Pressemitteilung von Junge Liste Stutensee | 08.05.2020 21:44 | Keine Kommentare

In unserer Reihe “Aus der Lokalpolitik” schreibt heute Tobias Walter, Stadtrat der Jungen Liste im Stutenseer Gemeinderat. Es handelt sich hierbei um die subjektive Darstellung der Gruppierung.

Uns alle beschäftigt immer noch die Coronapandemie. Auch wenn die Steigerungsrate der Infektionszahlen abnimmt und es inzwischen mehr Geheilte als akut Infizierte gibt, haben wir diese Krise noch nicht überwunden. Dennoch freuen wir uns über das Erreichte und hoffen, dass die sehnlichst erwarteten Lockerungen zu keiner neuen Infektionswelle führen.

Aktuell beschäftigt uns eine Pandemie. Es entspräche nicht der Wahrheit, wenn wir nicht alle zumindest vom Ausmaß dieser Krise überrascht worden wären. Eine Pandemie ist jedoch nur eins von verschiedenen Bedrohungsszenarien, die in den Bereich des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes fallen. Auch ein Waldbrand, ein Hochwasser oder ein flächendeckender Stromausfall (ein sog. Blackout) erfordern vorbereitete Krisenpläne und klare Zuständigkeiten.

Für uns ist klar: Wir müssen aus der Coronakrise lernen. Dazu gehört, auf verschiedene Krisenszenarien vorbereitet zu sein!

Ende April haben wir per Videokonferenz mit dem Experten für Sicherheit und Katastrophenschutz, Andreas Kling aus Weingarten, gesprochen. Wir waren überrascht, wie vielfältig die Bedrohungen sein können. Verhindern lassen sich Katastrophen nicht, aber man kann sich vorbereiten.  

Die Zeit des Kalten Kriegs ist weit weg. Ich, 1994 geboren, habe sie glücklicherweise nie erlebt. In den vergangenen Wochen hat man in der Presse viel über die damalige Bevorratung von Ausrüstung und Material gelesen. Seit 1990 haben wir nicht nur unsere Bundeswehr, sondern auch diese Notfallvorräte abgebaut. Das hat Geld eingespart. Es war eine Friedensdividende, die wir alle gerne anderweitig ausgegeben haben.

Krisenpläne zu erstellen, regelmäßig zu aktualisieren und zu üben kostet Geld. Das Einlagern von Ausrüstung und Material und das Vorhalten von Personal kostet Geld. Katastrophenschutz kostet Geld.

Wie viel ist uns dieser Katastrophenschutz wert? Darüber gilt es in den kommenden Wochen und Monaten zu diskutieren.

Es gibt hierauf keine einfachen Antworten: Die Bedrohungsszenarien sind vielfältig und erfordern unterschiedliche Vorbereitungen. Die finanziellen Mittel sind begrenzt und jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden. Es ist wie bei einer Versicherung: Wir schließen sie ab und hoffen aber, sie nie zu brauchen.

Wir finden: Ein guter Anfang wäre eine Risiko- und Bestandsanalyse. Welche Bedrohungen sind für Stutensee relevant? Welche Schäden würden mit welcher Wahrscheinlichkeit auftreten? Worauf sind wir bereits vorbereitet und worauf nicht? Expertise gibt es in der Stadtverwaltung, in der Feuerwehr und bei externen Fachleuten. Dieses Thema sollten wir angehen!

Quelle: Junge Liste Stutensee

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