Hilfe für Gambia in Gefahr?

von links: Siegfried Fernschild, Peter Heidt, Heinz Bormann, Wolfgang Holz

Beitragsbild: Nikolas Gaska

Von Michelle Rebel | 13.09.2020 15:52 | Keine Kommentare

Spendenaktion der „Friends for Africa” in Staffort

Peter Heidt aus Staffort und sein Freund Siegfried Fernschild aus Straubenhardt wollen mit einer Spendenaktion Gutes tun. Ihre Teilnahme an der Rallye Dresden-Banjul soll den Menschen im westafrikanischen Gambia helfen. Unlängst warben sie mit einer Veranstaltung beim TC Staffort um Unterstützung in Stutensee. Die ist jetzt wichtiger denn je: Die Corona-Pandemie könnte für das Flaggschiffprojekt vom Breitengrad e.V. und somit auch für zahlreiche Hilfsmaßnahmen in Gambia das Aus bedeuten.

Wegen der Pandemie mussten die Veranstalter die für das Frühjahr 2020 geplante Rallye absagen. Dem Hilfsprogramm fehlen nun Einnahmen in Höhe von zweihunderttausend Euro. Mit der Veranstaltung wollten die beiden Badener möglichst viele Spenden und Sponsoren gewinnen, um so die Hilfsorganisation zu unterstützen und den Menschen in Gambia finanziell zu helfen. Meinstutensee.de hatte vom Vorhaben der beiden Freunde berichtet, an der kommenden Rallye-Ausgabe im Herbst teilzunehmen. Doch ob die siebentausend Kilometer lange Reise nach Gambia überhaupt noch stattfinden kann, entscheidet der Veranstalter erst am dritten November. Peter Heidt und Siegfried Fernschild sind von ihrem Vorhaben überzeugt und sagen deutlich: „Wir sind abfahrbereit!“.

Heinz Bormann, der Gründer des Projekts sitzt aufgrund der Corona-Pandemie in seinem Heimatort in der Pfalz fest. Das war Glück im Unglück, denn so konnte er zumindest persönlich auf der Spendenaktion in Staffort erscheinen. Mittlerweile beschäftigt er über hundert Mitarbeiter:innen und kann mit seiner Hilfsorganisation insgesamt vier Schulen, ein Krankenhaus, eine Müllabfuhr, mehrere Ausbildungsbetriebe und Restaurantbetriebe finanzieren. Ein großes Problem vor Ort in Gambia ist vor allem der Umweltschutz. „Ich bin zu einer Schule gegangen, da mussten die Kinder einen drei Meter hohen und hundert Meter langen Müllhaufen überqueren, um hineinzugelangen. Es kann nicht sein, dass wir Schulen bauen und die Kinder sterben dann an den Folgen der Verschmutzung noch bevor sie einen Abschluss haben“, so Bormann. Das war der Schlüsselmoment für die Entwicklung einer eigenen Müllabfuhr.

Bormann selbst lebt und arbeitet seit 1986 in Gambia. 2006 gründete er die Hilfsaktion und ist dankbar dafür, wie ihn das Land aufgenommen hat: „Jetzt habe ich die Chance dem Land etwas zurückzugeben und zu helfen“. Daher macht ihm die aktuelle Lage umso mehr zu schaffen. Die enorm hohen finanziellen Ausfälle gefährden inzwischen auch Arbeitsplätze. Für die betroffenen Arbeiter:innen in Gambia hätte das ernste Folgen.

Peter Heidt und Siegfried Fernschild hoffen auf ein Abflauen der Coronapandemie und somit eine Besserung der Lage, damit sie spätestens im Februar 2021 an der Rallye im neuen Jahr teilnehmen können. Die Spendenaktion in Staffort war für sie ein Risiko: „Wir haben im Vorfeld bereits Kosten gehabt und müssen deshalb auf Spenden und Sponsoren hoffen“.

Informationen zum aktuellen Stand sind auf der Website des Teams “Friends for Africa” und der Hilfsorganisation selbst zu finden.

forum Kommentare

Kommentare sind geschlossen