Mitte November führte die Palas GmbH Luftqualitätsmessungen im Zeitraum von sechs Tagen am Thomas-Mann-Gymnasium Stutensee durch (meinstutensee.de berichtete). In Unterrichtsstunden beginnend mit Frischluft konnte das Infektionsrisiko um 50% gesenkt werden.
In verschiedenen Räumen wurden sowohl CO2– als auch Aerosol-Konzentrationen gemessen. Gelüftet wurde hierbei alle 20 Minuten für jeweils 3 bis 10 Minuten, teilweise ergänzt durch den Einsatz eines Raumluftfilters, informiert die Stadtverwaltung Stutensee.
Die Messungen hätten gezeigt, dass schon wenige Minuten mit weit geöffneten Fenstern ausreichen würden, um die Luftqualität zu verbessern. Danach steige die Aerosolkonzentration nur langsam. „Was uns besonders überraschte, ist, dass sich das Infektionsrisiko um bis zu 50% senken lässt, wenn jede Schulstunde auf Frischluftniveau beginnt”, so die Schulleiterin des Thomas-Mann-Gymnasiums, Silvia Anzt. Virusbeladene Aerosole könnten sich mehrere Stunden in der Luft aufhalten, durch häufiges Lüften werde daher verhindert, dass die Aerosole an den/die nächste/n Lehrer/in oder Schüler/in übergeben werden. Auch preiswerte Raumluftreiniger könnten das Infektionsrisiko im Schnitt um 30% reduzieren, allerdings bei gleichzeitiger Geräuschbelastung.
Im Allgemeinen sei der Effekt des Lüftungskonzeptes stark von den räumlichen Gegebenheiten, wie beispielsweise der Anzahl und der Größe der Fenster oder des Raumes, abhängig. Es sei daher schwierig, allgemeingültige Empfehlungen auszusprechen. Die erste Auswertung des Messprogramms zeige auch die dringende Notwendigkeit weiterer, umfangreicherer Messungen an Schulen zur Beurteilung der Gesamtsituation.
Ähnliche Messreihen, die der Landkreis in seinen Schulen durchführt, sollen demnächst weitere Erkenntnisse bringen.
Quelle: Stadtverwaltung Stutensee
forum Kommentare
Sehr gute und wichtige Aktion um vor Ort festzustellen was Sache ist. Die Fachfirma war gut gewählt! Erkenntnis: Lüften hilft am besten!
Die Messungen bestätigen und konkretisieren für das Stutenseer Schulzentrum, was das Umweltbundesamt schon im August festgestellt hat: https://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-den-menschen/innenraumluft/infektioese-aerosole-in-innenraeumen#was-sind-aerosole-
Fazit: von Raumluftfiltern keine falsche Sicherheit vorgaukeln lassen. Die Dinger sollten nur flankierend eingesetzt werden, falls nicht ausreichend gelüftet werden kann. Frische Luft ist eben durch nichts zu ersetzen.