Das Planungsbüro Drees & Sommer hatte den Auftrag, mehrere Varianten zur Erweiterung der Theodor-Heuss-Grundschule in Büchig zu erarbeiten. Dafür wurden künftige Raumanforderungen ermittelt und bewertet. Angesichts des steigenden Bedarfs an Ganztagsbetreuung sowie des absehbaren Anspruchs auf eine Ganztagsgrundschule hatte der Gemeinderat das Verfahren 2018 angeschoben. Ursprünglich war auch der Neubau eines Kindergartens Teil des Konzepts gewesen.
Infolge der Bedarfsanalyse wurden mehrere Varianten entworfen: vom Abriss und komplettem Neubau über eine Aufstockung des Gebäudes bis hin zu Erweiterungen auf dem bestehenden Gelände. Da sich das Gebäude in relativ gutem Zustand befinde, sei ein Abriss nicht gerechtfertigt. Eine Aufstockung dagegen sei statisch riskant, so die Planer. Die mit der Schule und der Verwaltung entwickelte Variante “Sanierung und Erweiterung” sieht einen Neubau von gut 600 m² vor. Der Großteil sei für die Kernzeitbetreuung vorgesehen, deren Räume von der Schule räumlich getrennt sein müssten. Die Kosten für die bevorzugte Variante würden laut Drees & Sommer bei 5,1 bis 5,4 Mio. Euro liegen. Die Baumaßnahmen würden sich über fünf Jahre erstrecken. Container sollen als temporäre Klassenzimmer während der Sanierung eingesetzt werden.
Tobias Walter (Junge Liste) schlug den Erwerb entsprechender Container vor, die dann auch bei weiteren Sanierungsmaßnahmen in Stutensee eingesetzt werden könnten.
Stadtrat Lutz Schönthal (CDU) begrüßte, dass das Konzept mit den Lehrern besprochen worden sei, bemängelte allerdings die fehlende Integration einer Kita. Dies sei seines Erachtens billiger als ein separater Bau. Auch Ludwig Streib (Grüne) verwies in der Gemeinderatssitzung auf den Betreuungsbedarf in Büchig. “Das Gelände wird zu klein bei weiterer Bebauung”, erklärte der zuständige Bürgermeister Edgar Geißler. Es würde der Platz für Schulhof und eine separate Spielfläche für die Kita-Kinder fehlen.
Wolfgang Sickinger (SPD) begrüßte das aus seiner Sicht schlüssige Konzept. “Der Anspruch auf Ganztagesbetreuung muss abgedeckt sein”, betonte er und signalisierte seine Zustimmung.
Karin Vogel (Freie Wähler) bemängelte fehlende Fakten zur Sanierung. Die scheidende Baubürgermeisterin Sylvia Tröger verwies darauf, dass es sich bei Neubau und Sanierung um zwei getrennte Verfahren handeln werde. Zunächst gehe es um die Neubau-Pläne, um entsprechende Zuschüsse von Bund und Land zeitnah beantragen zu können, ergänzte Geißler.
Bei einer Schadstoffbelastung des Altbaus könne jedoch ein Abriss mit Komplettneubau möglicherweise sinnvoller sein, warf Volker Stelzer (Grüne) ein. Dem Büro Dress & Sommer zufolge sei kein Schadstoffgutachten erstellt worden. Der Kostenansatz beruhe auf Erfahrungen mit ähnlichen Gebäuden aus dieser Zeit. Diese Aussage reichte Stelzer nicht. Er beantragte für die Grünen eine schnellst mögliche Durchführung einer Schadstoffuntersuchung sowie die Verschiebung der Abstimmung aufgrund fehlender Vorberatung.
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