Politiker zum Anfassen

Beitragsbild: Martin Strohal

Von Martin Strohal | 25.09.2021 11:56 | Keine Kommentare

Nur wenige Tage vor der Bundestagswahl stellten sich die Direktkandidaten aus dem Wahlkreis Karlsruhe Land am Donnerstagabend den Fragen der Jugendlichen. Die Politiker bekamen die Gelegenheit, sich vorzustellen und mussten im Anschluss die Fragen der Zuhörerinnen und Zuhörer beantworten. Nach dem offiziellen Teil wurden persönliche Gespräche im Schein der Lagerfeuer geführt.

“Wen schicken wir nach Berlin?” Das war die Frage des Abends. Etwa fünfzig Jugendliche, viele davon noch nicht einmal wahlberechtigt, aber auch einige Erwachsene hatten den Weg in das Jugendzentrum GrauBau gefunden. Sie wollten die Direktkandidaten aus der Nähe kennenzulernen. “Was sind das für Leute, wie ticken sie?” – das wollte Holger Metzner herausfinden. Der Stutenseer Regisseur moderierte die Veranstaltung und hakte immer wieder nach.

Jeder Kandidat bekam in der Eingangsrunde vier Minuten Zeit, um sich vorzustellen und Fragen zu seiner Person zu beantworten. In der zweiten Runde war das Publikum an der Reihe. Die ausgewählten Fragen zeigten, dass die jugendlichen Zuhörer:innen politisch informiert waren. So wurde der Kandidat der Linken zu einem möglichen NATO-Austritt Deutschlands befragt, der CDU-Kandidat zur Lohnfortzahlung im Corona-Fall für Ungeimpfte, der AfD-Kandidat zu seiner Einstellung zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, der Kandidat der corona-kritsichen Partei “Die Basis”, ob er an die Existenz von Corona glaube, der Kandidat der Grünen zu Dingen, die er abschaffen wolle, der Kandidat der Humanisten zu seiner Einstellung zu Abtreibungen und der Kandidat der Freien Wähler zu seinen Vorschlägen für eine Wohnungsmarktreform.

Die Politiker hatten trotz vollem Wahlkampfkalender ihre Freude an der Veranstaltung, zumal es bislang nur bei vier Podiumsdiskussionen zu einem direkten Aufeinandertreffen aller Kandidaten gekommen sei. Alle betonten die Wichtigkeit, auch mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, auch wenn sie noch nicht wahlberechtigt seien. “Sie erzählen das in der Familie weiter und beeinflussen die Wahlentscheidungen in ihrem Umfeld”, waren sich die Kandidaten sicher.

Die Jugendlichen zeigten sich im Anschluss zufrieden mit der Veranstaltung, auch wenn sie die Wahlentscheidung nicht unbedingt bei jedem beeinflusste. Nach dem Abschluss des offiziellen Teils auf dem Podium umringten die jungen Leute die Politiker und fragten weiter. Wen die Stutenseer in den nächsten Bundestag nach Berlin schicken, entscheidet sich bei der Wahl am Sonntag.

Steckbriefe aller Direktkandidaten hat die meinstutensee.de-Redaktion hier veröffentlicht.

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