Vergangenen Mittwoch hatte die Stadtverwaltung zum 5. Jugendforum ins Rathaus eingeladen. Etwa 50 Jugendliche waren gekommen. Die meisten waren zwischen 13 und 16 Jahren alt. Dabei zeigten sie Wissen und Kreativität in den Themen, die sie interessierten. Gleichzeitig wurde deutlich, dass jungen Leuten durchaus klar sein kann, welche Kosten ihre Ideen verursachen und was überhaupt realistisch ist. Die Einbindung der Jugendlichen in die kommunalpolitische Arbeit des Gemeinderats war kein Thema an diesem Abend.
Die Jugendlichen konnnten wahlweise an einer der fünf Arbeitsgruppen zu den Themen Nahverkehr, Natur und Umwelt, Kultur, Treffpunkte und Einbindung der Jugend teilnehmen. Oberbürgermeisterin Becker animierte die Teilnehmer:innen auch “spinnerte Ideen” zu äußern. Es zeigte sich, dass einige der Vorschläge der Jugendlichen nicht weit von den Zielen der Stadt entfernt waren. So sprachen sie sich etwa für Photovoltaikanlagen auf den Dächern, mehr Bäume, Blumenwiesen, Leihfahrräder, On-Demand-Verkehre in die nördlichen Stadtteile oder eine S-Bahn-Anbindung nach Bruchsal aus. Die Jugendlichen machten aber auch deutlich, dass die Radwege ihrer Meinung in teils schlechtem Zustand seien und dass es, wie schon beim ersten Jugendforum eingebracht, immer noch keine geeigneten Treffpunkte für Jugendliche – “Chillhütten” genannt – gebe.
Eine App zur Jugendbeteiligung solle es den jungen Leuten künftig erleichtern, über Ideen abzustimmen. Datenschutzbedenken des kommunalen Rechenzentrums – Kinder unter 16 Jahren dürften sich nicht namentlich anmelden – verhindern derzeit jedoch die Veröffentlichung der Software für mobile Endgeräte. Ohne Angabe von Kontaktdaten sei eine Diskussion, das Einreichen von Vorschlägen oder auch ein Marktplatz-Modul schwierig oder gar unmöglich, so das Fazit der Jugendlichen, die sich bislang um die Einführung der App gekümmert haben.
Oberbürgermeisterin Petra Becker zeigte sich zufrieden mit der Veranstaltung. Sie versprach wie bei den vergangenen Jugendforen, die Themen weiterzuverfolgen. Anwesende Vertreter der Fraktionen der CDU/FDP, der Grünen und der Jungen Liste freuten sich über das Interesse der Jugendlichen. Diese konnten sich in Listen eintragen, um unter Anleitung des Jugendzentrums GrauBau in Arbeitsgruppen bis zum nächsten Jugendforum weiter an der Umsetzung der Ideen zu arbeiten.
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