Joachim Mack: Einfluss auf die Gesellschaft nehmen

Joachim Mack

Beitragsbild: Martin Strohal

Von Martin Strohal | 11.07.2022 9:34 | Keine Kommentare

Genau zwölf Jahre wird Joachim Mack Rektor der Pestalozzi-Schule in Blankenloch gewesen sein, wenn er Ende des Monats in den Ruhestand geht. Schon ein paar Jahre länger, seit 2006, war er geschäftsführender Schulleiter der Stutenseer Schulen.

Umbruch an den Stutenseer Schulen: Neben Silvia Anzt, Direktorin des Thomas-Mann-Gymnasiums, tritt auch Joachim Mack zum Schuljahresende in den Ruhestand. Als geschäftsführender Schulleiter koordinierte er schulübergreifende Themen in Stutensee. Neben der Ferienplanung waren das zuletzt insbesondere Regelungen im Zusammenhang mit Corona.

Joachim Mack, Jahrgang 1957, ist ein Ur-Spöcker. Mit 20 Jahren heiratete er bereits und bekam – “ruckzuck”, wie er sagt – vier Kinder. Da er möglichst schnell Geld für seine junge Familie verdienen wollte, zog er ein Studium an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe seinem Traumberuf Tierarzt vor. Ganz fremd war der Lehrerberuf in der Familie nicht: Sein Großvater und sein Onkel seien beide Schulleiter in Linkenheim gewesen.

Seine erste Stelle als Lehrer trat Mack 1983 an der Alb-Schule für geistig Behinderte in Karlsruhe an. Nach weiteren Stationen freute er sich, 2004 als Rektor in sein Heimatdorf Spöck an die Richard-Hecht-Schule zurückzukommen. Nach dem Wegfall der Realschule wechselte Mack 2010 als Rektor an die Pestalozzi-Schule Blankenloch.

“Wenn man möchte, dass eine Gesellschaft friedlich zusammenlebt und wenn man Demokratie erhalten möchte, gibt es wahrscheinlich abgesehen von der Familie nicht viele Orte, an denen man mehr Einfluss nehmen kann als an Schulen”, beschreibt Mack seine Motive, die ihn ein Leben lang angetrieben haben.

Auch an seiner Schule war ihm der respektvolle Umgang wichtig. Die Corona-Zeit habe ihm das sehr schwer gemacht. Man habe Masken-Befürworter und -Gegner häufig nicht in einen Raum gebracht. Deshalb sei er auch froh, dass er jetzt aufhören könne. Und allgemein: “Die Eltern, die ihre Kinder vernünftig erziehen, sind noch in der Mehrheit”, urteilt er. Aber die Tendenz sei “erschreckend”. 2015 führte er deshalb ein Gewaltspräventionskonzept an der Pestalozzi-Schule ein. “Ein Lehrer schaut nicht zu, wenn Kinder am Boden liegen und getreten werden”, sei sein Ziel gewesen. Kinder müssten dafür von Lehrern auch angefasst werden dürfen. Die Eltern hätten damals alle dem Vorgehen zugestimmt. “Und seitdem brauchen wir es gar nicht mehr”, freut sich Mack über den Erfolg. Außerdem bemühte er sich um die Verknüpfung von Kindergärten und Schulen in Stutensee mit dem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) am Schloss Stutensee, was aufgrund der Corona-Maßnahmen vorerst gestoppt wurde.

Besonders am Herzen lag und liegt dem Spöcker neben der Pädagogik auch die Religion. So war er lange Jahre Mitglied im Kindergottesdienst-Team in seiner Heimatgemeinde sowie Sänger im Kirchenchor. Außerdem war er im Kirchengemeinderat und der Bezirkssynode als Vertreter für die evangelische Kirchengemeinde Spöck aktiv. In seinem Lehramtsstudium wählte er neben Sport evangelische Religion und wurde Tutor in Theologie.

Ausgleich fand der 65-Jährige in der Landwirtschaft, im Garten und beim Reiten. Früher ist er Turniere geritten. Gemeinsam mit seinen Enkeln ist er jetzt wieder vermehrt auf dem Reiterhof. “Ich freue mich riesig darüber, dass Pferde und Garten jetzt wieder einen größeren Raum bekommen!”

Eine große Verabschiedung soll es nicht geben. Er verabschiede sich vom Kollegium und Mitarbeiter:innen, das reiche. Seine bisherige Stellvertreterin werde neue Rektorin der Grundschule.

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