Zukunft Stutensees stößt auf wenig Interesse

Bürgerbeteiligung zum Stadtenwticklungsplan

Beitragsbild: Martin Strohal

Von Martin Strohal | 05.10.2022 20:23 | 3 Kommentare

Die Stadtverwaltung will die Bevölkerung nach ihren Ideen für die Zukunft Stutensees befragen. Wie soll die Große Kreisstadt im Jahr 2035 aussehen? Nach dem Start einer Website mit Diskussionsmöglichkeit fand am Dienstag die erste Veranstaltung dazu in der Festhalle statt. Trotz geringer Teilnehmerzahl – im einstelligen Bereich – kamen einige Diskussionen zustande. Die Veranstaltung soll wiederholt werden.

“Stadtentwicklungsplan 2035” oder kurz “STEP 2035” lautet die Bezeichung im Verwaltungsdeutsch. Konkret geht es darum, dass die Stadtverwaltung nicht nur mit dem Gemeinderat über Ideen für die künftige Entwicklung Stutensees diskutieren möchte, sondern auch mit der Bevölkerung. “Wo sehen Sie Stutensee 2035?” fragte Erste Bürgermeisterin Tamara Schönhaar.

Acht Bürgerinnen und Bürger waren am Dienstag in die Festhalle gekommen, um mit Vertreter:innen aus Stadtverwaltung und Lokalpolitik zu diskutieren. Kurzerhand wurde umgeplant. Statt sich in verschiedene Arbeitsgruppen aufzuteilen, zogen alle Anwesenden gemeinsam von Stellwand zu Stellwand, eine pro Themengebiet mit jeweils einer großen Leitthese. Diese wiederum war von der Stadtverwaltung in drei bis vier Unterpunkten ausgeführt worden.

Insgesamt waren alle Punkte mehr oder weniger abstrakt. “Es sollen keine konkreten Maßnahmen aufgelistet werden, die dann abgearbeitet werden”, erklärte Oberbürgermeisterin Petra Becker. Vielmehr solle die Grundlage für künftige politische Entscheidungen geschaffen werden.

Die anwesenden Bürger:innen brachten dennoch auch ganz konkrete Fragen und Ergänzungen ein: In Friedrichstal etwa fehle eine zweite Allgemeinarztpraxis, die Post sei nicht zuverlässig, Durchmischung von Gewerbe und Wohnen sei sinnvoll. Schnell kamen sie auch zu den großen Knackpunkten: Wie weit kann und soll Stutensee überhaupt noch wachsen? Und wie löst man den Konflikt zwischen Wachstum und Schutz der Natur? Das soll in späteren Sitzungen vertieft werden.

Abschluss Mitte 2023

Aufgrund der geringen Teilnehmer:innenzahl soll die Veranstaltung noch vor Ende November erneut durchgeführt werden – diesmal mit mehr Werbung sowie Einladung von Schülervertretern und Seniorenbeirat. Daneben werden die politischen Gremien mit eigenen Workshops beteiligt, außerdem gibt es eine Online-Plattform zur Teilnahme. Ende November sollen Fachforen öffentlich tagen und die bisherigen Ergebnisse vertiefen. In seiner September-Sitzung hatte der Gemeinderat zudem beschlossen, ein Begleitgremium bestehend aus Vertreter:innen der Fraktionen sowie der Verwaltung zu gründen.

Mitte 2023 soll der Prozess abgeschlossen sein und vom Gemeinderat beraten werden. Eine besondere Bindungskraft hat der dann fertige Stadtentwicklungsplan allerdings nicht, er hat nur Empfehlungscharakter und soll “eine Richtschnur” sein, so Becker. Der Gemeinderat ist weiterhin frei in seinen Entscheidungen.

forum Kommentare

Andreas Haßmann

Traurig
Jetzt gibt es 2 Möglichkeiten entweder besteht wirklich kein Interesse der Stutenseer Bürger oder diese Veranstaltung war nicht oder zu wenig bekannt gemacht worden.
Es war ja bei der Bürgerversammlung eine Woche vorher ,sowie im Juni Friedrichstal nur geringfügig anders. Dieses Plus die geringe Wortmeldung (24 Beiträge in 3 Monaten) auf der mitwirken Seite hätte vielleicht schon auffallen müssen.
Wenn aber eine Gemeinderätin davon ausgeht ,der Bürger muß sich bewegen obwohl er von diesen Veranstaltungen nur über Umwege erfahren kann, gibt dies schon zu denken.
Auch die Einstellung gegenüber Bürgeranregungen zu mehr Erfolg wäre zu verbessern.
Man muß so etwas offensiv mit allen Mittel bewerben z.B. Plakate , Banner, groß auf der Website, Mein Stutensee, Bnn ,
Ein alter Vertreter sagte vor 40 Jahren mal zu mir, Du kannst einen Sack GOLD auf der Kaiserstraße in einen Hauseingang stellen , wenn du den Standort nicht bewirbst steht er abends noch. Vielleicht ist dies auch gewollt.

Stutenseer

Wasfür eine armselige Veranstaltung. Auch die extra eingerichtete Seite erfreut sich keiner großen Beliebtheit, außer vielleicht bei ein paar grünen Fundis, was sicher auch nicht sehr repräsentativ ist.
Man kann nur hoffen, dass Herr Haßmann recht hat und die Stadt endlich mal ordentlich Werbung macht, um die Leute für diese Veranstaltung zu gewinnen.

Dieser riesige Bauwunsch für Blankenloch und Büchig und dieses absolut tiefpunktmäßige Interesse der Bürgerschaft zu diesem Thema, passt irgendwie gar nicht zusammen. Da ist viel Aufbauarbeit von Nöten. Aber von beiden Seiten. Oder der Bürger hat zwar den Aufruf vernommen aber schon in den energetischen Sparmodus “Abwesend ist besser als gar nichts” umgeschaltet. Das was da auf dem Bild zu sehen ist, und auch den Eindruck den es vermittelt, kann man ohne Umschweife als äußerst oberarmselig betiteln. Ich glaube das wird nix und geht aus wie Südenstrasse. Das Interesse kommt wieder in Tsunamiform, wenn die Zukunftsbaugebiete, also die BullsEyes mal dann auch abbildende Formen annehmen. Man hat den Zeitpunkt verspielt den Bürger durch Transparenz mitzunehmen. Zu viele Baustellen und entstandener Bürgerverdruss – die Quittung sieht man auf dem Bild ganz deutlich.