Blankenloch bekommt ein Nahwärmenetz. Um schneller in die Umsetzung zu kommen, soll die “große Lösung” in mehreren Ausbaustufen erreicht werden. Baubeginn könnte im Jahr 2024 sein, das gesamte Projekt werde erst nach 2027 fertiggestellt.
Unterstützt von der Umwelt- und Energieagentur des Landkreises (uea) möchte die Stadtverwaltung ein Nahwärmenetz in Blankenloch realisieren. Dabei soll auch die Abwärme der Kläranlage genutzt werden. Das Netz soll öffentliche Gebäude wie Hallenbad, Schulzentrum, Festhalle und Rathaus miteinander verbinden, aber auch privatwirtschaftliche Projekte wie das Concordia-Quartier einbeziehen. Damit wären alle kommunalen Gebäude auf einen Schlag klimaneutral, so Birgit Schwegle, Geschäftsführerin der uea in der Oktober-Gemeinderatssitzung. Der große Plan sei wichtig, auch wenn die Umsetzung viel Zeit benötige. Deshalb sei eine Umsetzung in mehreren Schritten sinnvoll. Die Unterquerung einer Straßenbahntrasse wie in der Hauptstraße sei sehr aufwendig.
Da die Kläranlage noch nicht saniert ist, verbindet die erste Ausbaustufe das Blockheizkraftwerk am Schulzentrum inklusive Sporthallen und Hallenbad, die untereinander bereits vernetzt sind, mit Festhalle und Concordia-Quartier an der Hauptstraße. In der Ausbaustufe 2 soll die Straßenbahntrasse in Richtung Pestalozzi-Schule und Rathaus unterquert werden. Für die “große Lösung” fehlen Abzweigungen zum Friedhof und Seniorenzentrum und eben zur Kläranlage am Hasenäckerweg. Hier wären Abwasserwärmetauscher mit Wärmepumpe, Hackschnitzelkessel mit Abgaskondensation sowie Wärmespeicher die Wärmeerzeuger.
Nach dem Beschluss des Gemeinderats soll im kommenden Jahr die Detailplanung der ersten Ausbaustufe erfolgen, die Umsetzung im Jahr 2024. Die zweite folgt ein Jahr später.
Der Gemeinderat stimmte dem schrittweisen Vorgehen einstimmig zu. Diskussionen über die technische Umsetzung, ob mit Wärmepumpen, mit Biogas betriebenen Blockheizkraftwerken oder Photovoltaik-Anlagen, wurden hintangestellt. Der nächste Schritt sei die Wahl eines Betreibermodells, so Schwegle. Das sei wichtiger als die Technik. Im Übrigen plane der Landkreis eine Biogasanlage, befüllt mit den gesammelten Bioabfällen. Daraus könne Stutensee bilanziell Gas für das Blockheizkraftwerk für Spitzenlasten beziehen.
Die Umsetzung aller Schritte ist abhängig von den in Kürze anstehenden Haushaltsberatungen.
forum Kommentare
Ausgehend von zurückliegenden bzw. laufenden städtischen Projekten wie z.B. der Wasserenthärtung erscheint die Zeitplanung (Stufe 1: Planung in 2023 und Umsetzung in 2024) vom Wunsch aber sicher nicht von einer realistischen Sicht geprägt zu sein.
Was ist denn das schon wieder für eine Planung?
Das mit der Strassenbahntrasse ist doch ein Scheinargument. Gemacht werden muss es eh, dann lieber früher als später.
Warum zu Beginn gleich das Concordia-Quartier anbienden? Was läuft da unter der Hand mit dem Investor? Das hat doch ein Geschmäckle! Langsam fragt man sich wer diese Stadt “regiert”: Gemeinderat, Verwaltung oder die besagte Stiftung, die immer mehr das alte Blankenloch mutwillig zerstört.
Aber Maction hat recht, warum reg ich mich auf – das Ganze beginnt eh frühestens in 10 Jahren, wetten?
Meine ersten vier Gedanken nach dem Lesen der Schlagzeile:
1. Kurzer Moment der Freude!
2. Alarm, moment mal. In welchem Ortsteil wird da wohl gestartet? (Ich denke noch immer in Ortsteilen, bitte um Entschuldigung)
3. Artikel geöffnet
4. Ah, war klar! (den verlinkten Artikel vom 06.04.2022 kannte ich noch nicht)
Und diesmal gleich, um Mißverständnissen vorzubeugen:
Ich bin nicht gegen den Aufbau eines Nahwärmenetzes.
In die Planung sollte man auch eine Biogasanlage in Richtung Klärwerk vorsehen , hauptsächlich Westwindrichtung, es sollte da niemanden stören. . Auch die entstehenden Gase des Klärwerks mit zur Energiegewinnung nutzen.
In der Biogasanlage wäre auch der Pferdemist
hilfreich. Anlagen hierzu existieren schon.
Die Wärme des Klärwerkes würde die Biogasanlage unterstützen.
Pferdemist gibt in BL und Büchig reichlich. Eine Biogasanlage für Pferdemist klingt da in mehrfacher Hinsicht verlockend: Weniger (wilde) Misthaufen, weniger Geruchsbelästigung und mehr selbsterzeugte Energie.
Die Planung der Sanierung der Kläranlage BL sieht zumindest Faulgasverstromung und Kraft-Wärme-Kopplung vor. Mal sehen, was draus wird…