Die Plätze in den Stutenseer Kindergärten reichen derzeit nicht aus. Da der Bedarf auch in den nächsten Jahren groß ist, untersucht die Stadtverwaltung, welche Einrichtungen sich vergrößern lassen und wo neue Einrichtungen entstehen können. Der aktuelle Stand wurde am Dienstag dem Gemeinderat vorgestellt. Künftig soll ein Dienstleister die Bedarfsplanung übernehmen.
Im Juni vergangenen Jahres hatte eine verwaltungsinterne Zusammenarbeit zwischen Familienbüro und Bauamt dazu geführt, dass eine Liste mit möglichen Kindergarten-Standorten entstanden ist, die den aktuellen Bedarf decken sollen. Zwölf neue Gruppen werden nach Einschätzung der Verwaltung mittel- bis langfristig benötigt.
Für jeden Standort führte die Stadtverwaltung eine Machbarkeitsstudie durch. Zwei Standorte haben die Untersuchung nicht bestanden: Zum einen könne der Kindergarten an der Stafforter Grundschule aus Platzgründen nicht erweitert werden. Allerdings solle auch am Standort der bisherigen Mehrzweckhalle nach deren Abriss kein neuer entstehen, weil sich dann zwei Einrichtungen in direkter Nähe befänden. Zum anderen wurde der Standort Rathausstraße in Blankenloch zurückgestellt.
Kurzfristig soll der auf dem Schulhof der Spöcker Richard-Hecht-Schule aufgebaute Kindergarten “Kinderschatz” um eine Gruppe erweitert werden. Außerdem sollen zweigruppige Naturkindergärten in Friedrichstal neben dem Waldfriedhof und in Büchig am Standort “Remmelingswiesen” entstehen. Die Einrichtung in Friedrichstal soll noch 2023 eröffnet werden, die in Büchig Anfang 2024, da das Grundstück noch bis November verpachtet ist.
Mittelfristig sollen die Standorte “Badstraße” in Blankenloch und “Am Hahnenhof” in Spöck angegangen werden. Falls die Stadtverwaltung hier nicht selbst als Träger auftreten will, müssten diese ausgeschrieben werden.
Die Fortschreibung der Bedarfsplanung soll der Dienstleister biregio übernehmen. Dieser soll eine Detailplanung für die nächsten sechs Jahre und eine Prognose für die nächsten zwanzig Jahre erstellen. Anschließend können Ist- und Soll-Situation einander gegenüber gestellt werden. Zudem soll eine Zustands- und Mängelliste aller Räume der bestehenden Einrichtungen erstellt werden.
Lutz Schönthal (CDU), Ortsvorsteher von Friedrichstal, zeigte sich sehr zufrieden mit der Planung bezüglich Friedrichstal, bedauerte jedoch auch, dass sich die Umsetzung des Waldkindergartens bereits seit dem Jahr 2021 hinziehe.
“Schön, dass kurzfristige Maßnahmen möglich sind”, so Sven Schiebel (Freie Wähler).
Christine Stemke (Grüne) drängte darauf, dass die Einrichtung in der Badstraße in drei Jahren realisiert sein müsse. Ihre Fraktion befürworte sehr stark die kurzfristigen Lösungen.
Auch Wolfgang Sickinger (SPD) schloss sich dem an. “Der Michaeliskindergarten platzt aus allen Nähten”, befand er. Deshalb sei der Standort Badstraße wichtig. Zudem begrüßte er die Vielfalt der pädagogischen Konzepte durch die Einrichtung der Naturkindergärten.
Marius Biebsch (Junge Liste) plädierte für mehr Kuratoriumssitzungen, bei denen Vertreter aller Einrichtungen zusammenkommen, um sich auszutauschen.
Nicole LaCroix plädierte im Namen der CDU/FDP-Fraktion dafür, anstelle des Standorts Hahnenhof das Gelände der Grundschule in den Blick zu nehmen. Die Veräußerung des Grundstücks Am Hahnenhof im Neubaugebiet sei wichtig für das städtische Budget. Die Stadtverwaltung sicherte eine parallele Prüfung zu.
“Wir haben mehr als eine Idee für die nächsten Jahre”, fasste Oberbürgermeisterin Petra Becker zusammen.
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