Die Mitgliederzahl der evangelischen Landeskirche sinkt. Im Projekt “ekiba 2032” will die Kirche ihre Zukunft “aktiv gestalten”. Dazu gehört neben der Zusammenlegung von Gemeinden auch die Reduzierung der Gebäudeanzahl. In Form einer “Gebäudeampel” wurde nun eingestuft, welche Gebäude sich die Kirche künftig noch leisten kann und will.
Rot, gelb, grün – die Farben der “Gebäudeampel” sind leicht zu verstehen. “Grün” eingestufte Gebäude werden weiterhin von der Landeskirche bezuschusst, “gelbe” nur noch im Zusammenhang mit Grunderhalt und Gebäudesicherheit. “Rote” Gebäude müssen ab 2024 ohne finanzielle Unterstützung der Landeskirche auskommen. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass sie sofort abgerissen werden, betont Pfarrer Lothar Eisele aus Friedrichstal, sondern eben nur, dass sie nicht mehr zentral gefördert werden.
In Stutensee gehören die Michaeliskirche Blankenloch, die evangelische Kirche in Spöck sowie die in Staffort dem Land, das deshalb auch für die Finanzierung aufkommt. Nur die Friedrichstaler Kirche gehört tatsächlich der Kirchengemeinde. In diesem Fall wird sie mit “grün” bewertet, ebenso wie das Blankenlocher Gemeindehaus der Michaelisgemeinde. Der weitere Bestand ist also vorerst gesichert.
Mit “gelb” bewertet sind das evangelische Gemeindehaus “Karl-Rupp-Haus” in Friedrichstal sowie das in Spöck.
Künftig ohne finanzielle Unterstützung der Evangelischen Landeskirche auskommen müssen das ökumenische Kirchenzentrum Heilig Geist in Büchig, die Pfarrscheune in Friedrichstal sowie das Evangelische Gemeindehaus in Staffort.
Dieser Stand sei jetzt verbindlich, so Pfarrer Eisele. Natürlich gebe es Enttäuschung und Frust. Aber ein Gegenvorschlag habe nicht erarbeitet werden können. Dafür hätten jetzt “grün” eingestufte Gebäude in “rote” umgewandelt werden müssen. Dann hätte es an anderer Stelle Frust gegeben.
Nun werde in jedem Einzelfall untersucht, ob Gebäude durch Spenden für Baumaßnahmen erhalten werden könnten oder ob die Nutzung mit anderen Trägern geteilt werden könnte. “Insgesamt wird es aber wohl so sein, dass langfristig weniger kirchliche Gebäude zur Verfügung stehen werden”, so Eisele.
Die Einstufung der Gebäude sei auch nur ein Teil des Transformationsprozesses. Die große Frage der Zusammenarbeit der jetzigen evangelischen Kirchengemeinden im Kooperationsraum Stutensee-Weingarten sei noch offen, also ob die Gemeinden eigenständig bleiben oder in verschiedenen Varianten enger zusammenarbeiten bis hin zu einer Fusion.
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