Klimawandel: Stutensee passt sich an

Symbolbild

Beitragsbild: Engin Akyurt/Pixabay

Von Martin Strohal | 09.08.2023 8:59 | 2 Kommentare

Durch die bisher ergriffenen Maßnahmen zum Klimaschutz lässt sich die Erderwärmung allenfalls abbremsen, nicht jedoch so schnell wieder umkehren, sagen die Szenarien des Weltklimarats. Stutensee will deshalb nicht nur Klimaneutralität anstreben, sondern sich auch auf die Folgen des Klimawandels einstellen. Dabei gehe es beispielsweise um Hochwasserschutz, Starkregenereignisse, Trinkwasser- und Energieversorgung, Stürme, Hitze und Trockenheit.

“Der Umgang mit dem Klimawandel erfordert eine Doppelstrategie, die gleichermaßen Maßnahmen zur Minderung klimaschädlicher Treibhausgase und Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels berücksichtigt”, so die Stadtverwaltung in der Gemeinderatssitzung Ende Juli.

Zum Schutz des Klimas ist Stutensee im Jahr 2019 dem European Energy Award (eea) beigetreten und wurde kürzlich erstmals zertifiziert. Für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels gibt es ein separates Programm, den European Climate Adaption Plan (eca). Da der Aufbau beider Systeme ähnlich sei, würde das die Bearbeitung erleichtern.

Zu Beginn wird eine Ist-Analyse durchgeführt. Im Blickfeld stünden hier die Betroffenheit Stutensees durch die lokal vorhergesagten Folgen des Klimawandels sowie die bisherigen Anpassungsaktivitäten in der Stadt.

Wie beim eea durchläuft der Prozess einen Zyklus von vier Jahren und schließt mit einer Zertifizierung ab. Pro Jahr entstehen Kosten von rund 14.500 Euro brutto. Ein Förderprogramm hierfür gibt es in Baden-Württemberg derzeit nicht. Zusammen mit dem European Energy Award und dem Label “StadtGrün naturnah” basierten die Klimabemühungen der Stadtverwaltung dann auf drei Säulen. “Diese bilden die Grundlage für den Masterplan Klimastadt Stutensee”, so die Stadtverwaltung.

Der Gemeinderat beschloss die Teilnahme am European Climate Adaption Plan ab 2024 einstimmig.

forum Kommentare

-kwg-

Ich denke mal dieser Plan heißt nicht ADOPTION – sondern ADAPTATION-PLAN. Er ist wiederum ein weiteres Hilfsmittel, bei einem eventuellen Ereignis, nicht die alleinige Schuld tragen zu müssen, sondern auf einen Zusammenhang mit einer auch wieder Geld kostenden Europäischen ANPASSUNGS-Planung “(der englische Begriff dafür)” hinzuweisen. Man wird sicherlich auch noch eine 3-fach, oder 4-fach-Sicherheits-Strategie entwickeln können- so ähnlich wie bei mehreren redundanten Systemen in Flugzeugen oder stringender Einhaltung vorgegebener Abläufe im Ereignisfall – und trotz alledem stürzen Flugzeuge ab. Es geht nicht darum, dabei zu sein, wenn auch andere dabei sind – es geht darum unabhängig zu handeln und auch den eigenen gut bezahlten Experten und qualifizierten Spezialisten etwas mehr Entwicklungschancen und Entscheidungskompetenz in ihrer beruflichen Arbeit zu geben. Bei Stürmen, Hitze und Trockenheit, habe ich allerdings angebrachte Zweifel, entsprechende hilfreiche Lösungsansätze zur Vermeidung zu entwickeln. Noch ein kleines Beispiel zum Hochwasserschutz. Sollte unser naheliegender Hauptfluss, der Vater Rhein, einmal superextrem über seine Ufer treten, so wäre die Nachbargemeinde Leopoldshafen bereits 12 m unter Wasser, bevor die erste Flutwelle Stutenseer Hoheitsgebiet erreichen würde.

Redaktion meinstutensee.de

@-kwg- Danke für den Hinweis bzgl. Adoption/Adaption – wir haben den Tippfehler korrigiert.