Kino auf dem Mars

Beitragsbild: Martin Strohal

Von Martin Strohal | 21.11.2023 15:32 | Keine Kommentare

Vier Jahre liegt die letzte Aufführung des Tummeltheaters im GrauBau zurück. Corona hatte die geplanten Auftritte unmöglich gemacht. Nun standen die jungen Schauspieler:innen wieder auf der Bühne – in zwei Stücken, die über eine Rahmenhandlung miteinander verbunden wurden.

Ein Obdachloser schläft auf einer Bank und wünscht sich Gesellschaft durch einen Dinosaurier, einen Steinzeitmenschen, eine antike Heldin und einen Außerirdischen. Dieser Wunsch geht auch noch in Erfüllung, denn Sems kann – wie eine Kinderbuchfigur ähnlichen Namens – Wünsche erfüllen. Allerdings gibt es da noch Teufelinchen, die es nicht lassen kann und etwas Chaos in die Angelegenheit bringt. So wird der Dino zum Vegetarier, der Steinzeitmensch ist mit einem Spielzeugauto unterwegs, die antike Heldin klagt über ihr Gummischwert, und der Außerirdische will einfach nur nach Hause.

Wem solch eine Geschichte eingefallen ist? Den Kindern vom Tummeltheater des Stutenseer Theatervereins StageArt e.V. Nachdem ihr 2020 bereits geprobtes Stück “Nachts auf dem Bauernhof” über Tomte Tummetott von Astrid Lindgren wegen Corona abgesagt werden musste, durften sie im Folgejahr ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Doch auch diese Aufführung war am Ende aufgrund der Pandemiebedingungen nicht möglich.

Inzwischen hatten einige Jung-Schauspieler:innen die Gruppe altersbedingt verlassen, so dass nicht mehr alle Rollen besetzt werden konnten. Um trotzdem endlich wieder etwas aufführen zu können, wurden beide Stücke gekürzt und über eine Rahmenhandlung miteinander verbunden, erläuterte Maren Müller, zusammen mit Julia Bergdolt-Herzog Leiterin der Kindertheatergruppe. Die Rahmenhandlung lehnt sich an ein Stück aus dem Jahr 2017 an, in dem der Mars besiedelt wurde.

Die Mars-Bewohner wollen gemeinsam einen Kinoabend verbringen und sehen zunächst “Wünsche werden wahr” – die verrückte Geschichte um den Obdachlosen und seine Wünsche – und anschließend eine Kurzfassung von “Nachts auf dem Bauernhof”. Hier besonders hervozuheben die drei Hühner auf der Stange, die sich gegenseitig nicht das Gelbe vom Ei gönnen.

Die zehn Jungen und Mädchen zwischen 7 und 16 Jahren waren dadurch überwiegend in mehreren Rollen zu sehen und hatten in der fünften Vorstellung am vergangenen Sonntag sichtlich Spaß dabei. Nur drei von ihnen waren schon vor Corona aktiv, die anderen seien alle neu hinzugekommen.

Seit elf Jahren betreuen Julia Bergdolt-Herzog und Maren Müller das Kindertheater bereits. Die “alten Hasen” von StageArt sind dabei im Hintergrund aktiv, von der Kostümauswahl bis hin zu Ton und Beleuchtung.

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