Spöcker Bad: Arbeitsgruppe gibt Empfehlung

Beitragsbild: Martin Strohal

Von Martin Strohal | 11.11.2023 21:03 | 8 Kommentare

Ob und welche Zukunft das kleine Lehrschwimmbad in Spöck hat, ist nach wie vor offen. Eine Entscheidung rückt jedoch näher. Ende Oktober hat die Arbeitsgruppe ihre Empfehlung abgegeben, die noch nicht öffentlich ist. Mitte Dezember soll die Grundsatzentscheidung fallen.

Arbeitsgruppe Hallenbad Spöck

Seit Mai hat sich die Arbeitsgruppe zur Zukunft des Spöcker Hallenbads mehrfach getroffen. Ende Oktober hat sie planmäßig ihre Empfehlung abgegeben. Diese sei dem Gemeinderat übersandt worden, teilt Ayse Gün, Referentin der Oberbürgermeisterin, auf Anfrage mit. Nun liegt die Entscheidung bei diesem. In einer Sondersitzung am 11. Dezember 2023 soll der Grundsatzbeschluss getroffen werden. Dann ist klar, ob das Bad eine Zukunft hat und wenn ja in welcher Form.

Bei den Mitgliedern der Arbeitsgruppe handelt es sich überwiegend um Vertreter:innen der Vereine, die das Bad bislang genutzt haben, sowie um Ortschafts- und Gemeinderät:innen aus Spöck. Mögliche finanzielle Investitionen der Stadtverwaltung haben Auswirkungen auf ganz Stutensee. “Die Gemeinderatsfraktionen haben die jeweiligen Vertreter:innen selbst bestellt”, erläutert Gün hinsichtlich der Frage, ob die Arbeitsgruppe nicht vielfältiger und mit Personen aus allen Stadtteilen hätte besetzt werden sollen. Die Stadtverwaltung habe über den Arbeitskreis Bürgerbeteiligung mehrfach versucht, sogenannte “Zufallsbürger:innen” für den Prozess zu gewinnen, so Gün. Die Resonanz sei leider sehr gering gewesen. “Vertreten waren schlussendlich je eine Vertreterin der Jugend und des Seniorenbeirats sowie ein ‘Zufallsbürger’.”

Die Empfehlung der Arbeitsgruppe sei nicht die einzige Entscheidungsgrundlage, so die Referentin. Die Verwaltung habe ein Fakten- und Informationspapier zum Thema “Hallenbad Spöck” erstellt. “Dieses Papier bildet eine umfassende, fundierte und belastbare Entscheidungsgrundlage für die kommunalen Gremien.” Die Empfehlung der Arbeitsgruppe ergänze dieses Informationspaket und somit die Entscheidungsgrundlage.

Vor dem Gemeinderat wird sich der Spöcker Ortschaftsrat in der kommenden Woche mit der Empfehlung beschäftigen. Am 16. November um 18:30 Uhr trifft sich das Gremium zu öffentlicher Sitzung im Begegnungszentrum Regenbogen.

forum Kommentare

-kwg-

Im Grunde genommen kann es nur eine Entscheidung geben, da bekanntlich die Verwirklichung von Leuchtturmprojekten demnächst nicht in der engeren Wahl stehen. Wenn man die Dringlichkeit von Sanierungen, vermehrt zunehmender Baustellen in allen Ortsteilen, einer immense Kosten verursachenden Badertüchtigung mit entsprechender Anpassung einer modernen Heiz- und Klimatechnik, gegenüberstellt, wird man schnell erkennen, dass die Prioritäten in diesem Fall, nicht in einem weiteren Spöcker Schwimmbadbetrieb liegen werden. Sicher sehr traurig für die betroffene Bürgerschaft – aber leider, ohne Großinvestitionen – ein Fass, in diesem Fall ein Schwimmbecken ohne Boden.

Daniel

Die Arbeitsgruppe gibt es nur, damit die Politiker sich dann auf die einzig sinnvolle Empfehlung (Schließung) berufen können. Der Gemeinderat inklusive OB hat nicht das Rückgrat, obwohl dafür gewählt, zu dieser notwendigen Entscheidung zu kommen und zu stehen.

BASMF

Wer die Sanierung des Spöcker Hallenbades als Leuchtturmprojekt bezeichnet hat jeden Bezug zur Realität verloren. Diese Polemik habe ich einfach nur satt. So einfach ist es eben nicht.
Wie man weiß, können immer weniger Kinder sicher schwimmen. Die Schwimmkurse im Spöcker Hallenbad waren jahrzehntelang ein großer Erfolg. Eine Ersatzlösung im Stutenseebad ist eine ganz schlechte Lösung. Wer ab und zu zum öffentlichen Bad dorthin kommt wird das sofort bemerken. Es steht oft nur die Hälfte des Bades für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Verschiedene Vereine und Schwimmlehrer drängen sich auf den verschiedenen Bahnen. Es ist einfach auch ziemlich laut und kein Genuss mehr.

Man könnte im Spöcker Hallenbad ja auch Schritt für Schritt immer mal wieder einige Dinge sanieren, zum Beispiel zunächst mal den Filter. Für ein paar Duschköpfe in absehbarer Zeit wird es hoffentlich auch noch reichen. Eigentlich erwartet in Spöck niemand ein modernes Freizeitbad, sondern nur die Erhaltung des Schulschwimmbades mit Zugang für Vereine ( die ja bisher in Spöck ganz gut vertreten waren ) und für die Öffentlichkeit. Weitere Schritte könnten ja Jahr für Jahr folgen. Es wurde einfach über sehr viele Jahre nichts gemacht, man hat das Bad einfach herunterkommen lassen.
Nebenbei bemerkt fallen offensichtlich sogar im so neuen Stutenseebad öfters Kosten für Reparaturarbeiten an.

Wieso sind sich manche Leute so sicher, dass die Schließung die einzig sinnvolle Lösung ist. Vielleicht ist es auf lange Sicht auch sinnvoller, das Bad zu erhalten. Was soll aus dem Gebäude werden? Auch ein Umbau bzw. ein Abriss kostet ja wahrscheinlich viele Zehntausende, wahrscheinlich Hunderttausende Euros.

Der Gemeinderat und die Oberbürgermeisterin scheuen sich tatsächlich seit Jahren öffentlich zum Erhalt des Spöcker Bades Stellung zu nehmen. Aber ich persönlich hoffe doch, dass soviel Anstand vorhanden ist eine Arbeitsgruppe nicht nur zur Schau einzusetzen, denn die Leute in der Arbeitsgruppe arbeiten ja ehrenamtlich und investieren viel Zeit in das Projekt. Das wäre mehr als unfair den Bürgern gegenüber und auch schamlos.

-kwg-

Vielleicht könnte man das Bad von der Stadt kostengünstig erwerben und einen Verein gründen, der die anstehende sanierende Neugestaltung, den weiteren laufenden Betrieb und alle Folgekosten, wie Versicherungen, Strom, Bademeister, Wassergebühren usw. usw. usw. übernimmt. Wenn es überwiegend, oder vorrangig um die Schwimmausbildung von Kindern geht, muss ich mich an “meine Schwimmausbildung” zurückerinnern, als mein Vater sich die Zeit nahm, wie noch unzählige Väter mit ihren Kindern auch, und die Grundausbildung am Blankenlocher Seegraben, eine damals schon sehr enge aber genussvolle Gegenstromschwimmanlage, und die weitergehende Schwimmbefähigung am flachen Ufer des Baggersees durchführte und streng überwachte. Als wir damals eingeschult wurden, waren alle Mitschülerinnen und Mitschüler bereits sichere Schwimmer und in der Lage gefahrlos die Heglach schwimmend zu überqueren. Aber man kann auch heute in einem runden Pool mit einem 2 m Radius und einer Wassertiefe von 90 cm das Schwimmen in ruhiger Umgebung, mit allen Genüssen schnell und problemlos erlernen. Schwimmen gehörte damals nicht zu den sportlichen Betätigungen, wie sie heute in der schulischen Ausbildung auf dem Stundenplan auftauchen. Vielleicht war das der einfache Grund, dass dieses anscheinend heute wieder auftauchende Problem, dann innerfamiliär, bereits im ungewohnt jungen Alter, ganz schnell und unbürokratisch gelöst wurde.

FH...

… inzwischen wurde der Beschlussvorschlag an den Gemeinderat veröffentlicht:
Zitat: “Im Rahmen ihrer gemeinsamen Vorberatung am 10.11. und 11.11.2023 haben sich der Ausschuss für Umwelt und Technik sowie der Ausschuss für Verwaltung und Soziales mehrheitlich für Alternative 3 (Aufgabe Standort Spöck / keine Fristverlängerung – vgl. Empfehlung AG) ausgesprochen.
Die Empfehlung der vorberatenden Ausschüsse an den Gemeinderat lautet daher: Der Gemeinderat beschließt, am Standort Spöck unter Berücksichtigung der vorliegenden Informationen und nach sorgfältiger Abwägung von wirtschaftlichen, sozialen und klimatischen Aspekten unter- und gegeneinander nicht weiter festzuhalten. Ein
Rückbau des Bestandsgebäudes soll mittelfristig erfolgen. “. Quelle: RIS Stadt Stutensee.

Stutenseer

@kwg und Daniel – habt ihr euch wohl getäuscht. Anscheinend traut sich der Rat doch noch Entscheidungen zu treffen. In dem Fall wohl mal die richtige Entscheidung – gibt genug andere, wichtigere Baustellen als so ein Luxusobjekt wie ein 2. Hallenbad.

Daniel

Der Gemeinderat muss am Ende des Tages die Entscheidung treffen, das ist klar.

-kwg-

@Stutenseer – Ich sehe nicht, wo ich mich bei meinen zwei Kommentaren getäuscht haben sollte? Insofern wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie erklären wie Sie zu dieser Auffassung kommen.