Stadt weist “Waldrefugien” aus

Forstrevierleiterin Sandra Anselment und Oberbürgermeisterin Petra Becker

Beitragsbild: Stadt Stutensee

Von Martin Strohal | 25.11.2023 15:05 | 1 Kommentar

Die Stadtverwaltung hat gemeinsam mit dem zuständigen Forstamt im Stutenseer Gemeindewald drei “Waldrefugien” mit einer Gesamtfläche von 12,5 Hektar ausgewiesen. Diese sollen ihrer natürlichen Entwicklung überlassen werden und dauerhaft bestehen bleiben, so die Stadt in einer Pressemitteilung.

Die Refugien sind wie ein Netz über den Stadtwald verteilt. Eines befindet sich am Ortsrand von Blankenloch (Hinterau), die beiden anderen im Lochenwald bei Staffort. An den Standorten informieren Hinweisschilder über die Ziele der Refugien.

Die Ausweisung von Waldrefugien sei Teil der vom Gemeinderat beschlossenen Waldnaturschutzkonzeption, so die Stadtverwaltung.

Kriterien für die Auswahl einer Waldfläche zum Refugium, das ohne Eingriff seiner natürlichen Entwicklung überlassen bleibt, seien etwa das Vorkommen seltener und geschützter Arten oder erhöhte Mengen an stehendem oder liegendem Totholz, erläuterte Revierleiterin Sandra Anselment, laut der von der Stadt verbreiteten Mitteilung.

forum Kommentare

Lachwald-erhalten

Eigentlich kein Grund zum Strahlen, eher zum Schämen.

In unserem Ländle gibt es eine Gesamtstrategie Waldnaturschutz, die Ziele und Handlungsfelder vorschreiben, die über alle Waldbesitzarten hinweg für den Waldnaturschutz in den kommenden Jahren maßgeblich sein sollen. Als Ergebnis der Weiterentwicklung wird angestrebt, den Wald in Baden-Württemberg als Ganzes zu betrachten.

Eines von vielen Zielen ist beispielsweise der nutzungsfreie Wald mit 10 Prozent Waldrefugien, die nicht bewirtschaftet werden. Obwohl es diese Gesamtstrategie Waldnaturschutz gibt, hat Stutensee eine eigene Konzeption beschlossen, die von den Landeszielen erheblich abweicht und diese stark reduziert.

Der Gemeinderat hat zudem die gleiche Menge an Holznutzung wie zuvor beschlossen, was zur Folge hat, dass an anderen Stellen zwangsläufig noch größere Löcher in den Wald geschlagen werden als bisher.

Die vom 10%-Landesziel abweichenden 5 % in Stutensee sind also nur die Hälfte. Wie in vielen anderen städtischen Angelegenheiten wieder einmal nur eine halbe Sache!