Etwas Solar-, keine Windkraft in Stutensee

Symbolbild

Beitragsbild: Sebastian Ganso/Pixabay

Von Martin Strohal | 24.03.2024 9:43 | 6 Kommentare

Der Regionalverband ist derzeit auf der Suche nach geeigneten Flächen für Windkraft- und Freiflächen-Solaranlagen. Die Stutenseer Gemarkung ist aus Sicht der Planer für Windkraft nicht geeignet. Zwei Flächen sollen jedoch für Solaranlagen ausgewiesen werden.

Im Auftrag der Landesregierung muss jeder Regionalverband in Baden-Württemberg derzeit 1,8 Prozent seiner Fläche für Wind- und 0,2 Prozent für Sonnenkraft ausweisen. Wenn dieses Ziel bis Ende 2025 erreicht wird, ist es nur dort erlaubt, entsprechende Anlagen zu errichten, ansonsten wäre es überall erlaubt.

Vorranggebiete für Freiflächensolaranlagen

Der Regionalverband Mittlerer Oberrhein hat nun seine Planung vorgelegt und die Kommunen um Stellungnahme gebeten. Deshalb hat sich auch der Stutenseer Gemeinderat vergangenen Montag damit befasst. Auf Stutenseer Gemarkung befinden sich zwei Flächen für Freiflächensolaranlagen: eine zwischen Blankenloch und Friedrichstal an der Bahnstrecke und eine weiter nördlich zwischen Friedrichstal und Spöck, ebenfalls an der Bahnstrecke.

Aufgrund von Wildtierkorridoren und Feldvögelvorkommen will die Stadtverwaltung noch leichte Verschiebungen der Flächen erreichen, stimmt dem Vorhaben aber grundsätzlich zu.

Die Meinung im Gemeinderat dazu ist gespalten. “Ich finde Solarfelder erschreckend und umweltschädlich”, so Nicole LaCroix (CDU). Sie rechne mit einem Aufschrei der Landwirte. Vorher solle man Fahrradwege oder Parkflächen mit Solarzellen überdachen.

Tobias Walter (Junge Liste) widersprach: “Die Flächen liegen an der Bahnlinie, nicht in der freien Natur.” Ob sie überhaupt genutzt werden, liege an den Grundstückseigentümern. Die Junge Liste begrüße das grundsätzlich. Beim Thema Windkraft sei er froh, dass der “Kelch an Stutensee vorbei gegangen ist”.

“Ich begrüße das an und für sich”, so Thomas Hornung (CDU). Für die Landwirte sei das nur teilweise ein Verlust. Diese bekämen für Stromerzeugung ein Mehrfaches im Vergleich zur Landwirtschaft. Das Grün zwischen Solaranlagen bringe auch den Vögeln etwas, deshalb könne er das mittragen.

Volker Stelzer (Grüne) freute sich zwar über die Flächen für Solar, bedauerte jedoch das Fehlen von Windkraft. “Das ist ein struktureller Nachteil”, meinte er. Stutensee habe deshalb nur 0,75 Prozent Energieflächen, während andere Kommunen höhere Einnahmen haben. Um Standortnachteile zu vermeiden, müssten weitere Freiflächen gesucht und “ganz schnell” Dächer mit Photovoltaik belegt werden.

Das Ganze sei nur ein Verwaltungsakt, so Wolfgang Sickinger (SPD), dem seine Fraktion uneingeschränkt zustimme. Es gebe keinen Zwang, die Flächen auch zu nutzen. Die gewählten entlang der Bahn seien landwirtschaftlich nicht besonders wertvoll, auf Artenschutz werde Rücksicht genommen.

Nicole LaCroix (CDU), Iris Schlimm (FW) und Walter Dörflinger (FW) stimmten gegen die Solar-Planung, Lutz Schönthal (CDU) und Edith Nagel (FDP) enthielten sich, alle übrigen Gremiumsmitglieder stimmten zu.

Der Windkraft-Planung passierte das Gremium ohne Gegenstimmen bei einer Enthaltung.

forum Kommentare

-kwg-

Hätte man diese Solarflächen entlang der “eventuell” einmal erbauten DB-Trasse zwischen Friedrichstal und Spöck liegende Grünzäsur eingefügt, würden sie später auch plötzlich an landwirtschaftlich nicht besonders wertvollen Landschaftsbereichen liegen. Die Argumente zu Flächen- “ob sie einmal genutzt werden” — oder “es keinen Zwang zur Nutzung gebe” – scheinen sich langsam als “Stutenseer Textbausteine” für alle anderen Entscheidungen der Bürgervertretung zu favorisieren. Bei 4900 ha Grundfläche wird man doch sicher die fehlenden 35 ha PV-Fläche (= 0.7 % oder bildlich dargestellt= sechs Lachwäldchen) finden, die für eine Komplettversorgung Stutensees mit elektrischer Energie entstehen könnte. Und ob sich der Lösungsvorschlag als hilfreich entpuppt, dass Landwirte ihre alten Gummistiefel an den neuen akkubetriebenen Traktor hängen und von den 3000 Euro / ha zu versteuerndem PV-Pachteinkommen leben wollen, das bezweifle ich sehr stark. Dazu müssten ihnen auch die Felder und blühende Landschaften privat gehören. Landschaftsverschandelung hin oder her, zwitschernde Vogelfreude im Dazwischengrün, Verwaltungsakt ja oder nein? Aus der Steckdose muss was herauskommen, günstig, stetig und konstant, damit das Kesselwasser kocht, obwohl die Kartoffeln darin fehlen. Alles hat seinen Preis und fordert große Schattensprünge. Macht Euch nichts draus. PV -Anlagen arbeiten nicht immer, nur dann wenn man sie sieht – tagsüber. Nachts fallen die gar nicht auf, dann stören sie auch niemand. Strom aus Sonnenenergie statt Strom aus Frankreich- und die Einschätzung mit dem Eisbällchen von JÜRGEN, das ist doch schon lange verjährt- oder nicht? Auch Eisbällchen werden teurer!

Andersrum

Besser die Wiesen mit Obstbäumen bepflanzen ->
+ lecker Früchte
+ CO2 Speicherung.
+ T-Senkung (Verdunstung und Verschattung 3-5 °C sind drin unter Bäumen, ne PV bringt das nicht, denn sie wird selber locker 60 °C heiß.)

Und die Solaranlagen eben auf die Dächer spart Fläche.
Idealwerweise als Solarthermie (das sind auch Solaranlagen, wie Meerschweinchen und Capibara ebenso verwandt sind mit den Elefanten). Dort kann sie als Dachhaut gleich das Haus isolieren. Also neben der Ernte der solaren Einstrahlung, übrigens mehr als das 6x gegenüber PV, spart man Material und reduziert den Wärmeenergiebedarf des Gebäudes.
Dach: bis zu 25 %
Außenwand: ebenso 25 %
+
waschen, spülen, kochen (schmoren geht immer), duschen und baden
==> !!! Ergo man spart Strom, richtig viel !!!
+
Strom (Grundlast + Spitzenlaststrom + Minuten-Reserve)

Nebenbei können Hausbesitzer, die sich eine Sanierung aus eigenen Mitteln nicht leisten können, auf diese Weise unterstützt werden.

So schafft es D die erforderliche Sanierungsrate zu erreichen.

Jedes mit Solarthermie isolierte Dach, spart mit jedem geernteten Sonnenstrahl ein vielfaches an Erdöl ein. So kann das fossile CO2 im Erdreich bleiben.

Und die T wird in der Gemeinde gesenkt, anstatt den Strom für eine notwendige Klimaanlage raushauen zu müssen. Zumal die heiße Seite die Außenluft ja zusätzlich aufheizt.

Man kann sogar noch einen obendrauf setzen, indem man

gleich die >> Häuser aufstockt <<.

Dat schafft zusätzlichen Wohnraum
und
die Zusatzkosten sind minimal.

Denn sowohl die Dachhaut als auch die Außenwände kann man mit Solarthermie-Kollektoren gleich miterledigen.

Andersrum

>>>
” Mit der Errichtung einer Solarthermie-Anlage können Bauherrinnen und Bauherren ersatzweise die PV-Pflicht …
erfüllen. Die Kollektorfläche entspricht dabei der Modulfläche.”
<<<
siehe:
https://www.verbraucherzentrale-bawue.de/energie/pvpflicht-in-badenwuerttemberg-75170

Andersrum

Mehrfachnutzen der Solarthermie (Dachhaut, Außenwand, Isolierung (Kollektoraufbau), Warmwasser für waschen, spülen, duschen, baden und kochen (Schmoren ab 70 °C) spart Strommengen (80 %im Privathaushalt), NT-Verstromung (da gibt es in Stutensee …. eben nicht nur Geo… geht so, es sind die T von 80 °C +)
spart
Material, Klimagasemissionen in erheblichen Mengen.
und
kann als Aufstockung eben auch noch zusätzlichen Wohnraum bringen.
+
Entkoppelt den Bedarf vom Angebot minimalistisch
(Für H2O muss man keinen umweltzerstörenden Bergbau betreiben, kann sogar den Plastikmüll recyceln für den Wasertank und dessen Isolierung (sogar mit 99,46 % Wirkungsgtrad, also nur 0,04 % Verlust) und SF6 sowie NF3, die bis zu 18 200 mal stärker wirken für bis zu 2 300 Jahre, werden vermieden)

Solarthermie ist also die bessere Lösung.
Da D nur 2 % der weltweiten Klimagasemissionen verursacht, braucht es Lösungen, die alle weltweit nachahmen können.
Solarthermie ist diese.
Mit Fresnell-Linsen aus Kunststoff bekommt man sogar auf unseren Balkonen 1 000 °C hin.

Man muss sich nur fokusieren und alles ist möglich.

mfg Roland Heinemann

Nambo Eba

Wo sind denn in den gekennzeichneten Vorranggebieten Wiesen ?

Andersrum

Weil PV im Wald nicht funktioniert, wegen Verschattung, wird alles was größer als 1m ist platt gemacht und Gras drunter gesäht.
Ein Schotterbett würde die T der Luft noch viel höher treiben und der Wirkungsgrad würde sinken.
Deswegen red ich von Wiesen !!

Am besten wär natürlich, wenn die Habitate für Vogel und Wildtier so b leiben würden wie bisher.

Beste Alternative ist, Dach und Wände der Wohnhäuser mit Solar-Kollektoren zu isolieren. dat spart Material (Aufbau von Kollektoren) und erntet die einfallende Solarenergie.
Noch eins draufsetzen würde man durch Aufstockung mit Solarthermie-Kollektoren.
Der Zusätzliche Wohnraum käm so ebenfalls viel kostengünstiger.
Mehr Abnehmer, macht es wirtschaftlicher. Also statt 3 -5 Jahre sind es dann 2 -4 Jahre Amortisationszeit.

Wie willst du 2 Jahre erreichen ?
Warmwasser für waschen, spülen, duschen, baden und schmoren.
+
NT-Stromerzeugung wie es schon mit … gemacht wird. Auch in Stutensee steht als eine der wenigen ein ….