72 Stunden hatten die jungen Leute Zeit, um aus einem alten, heruntergekommenen Bauwagen eine nützliche Räumlichkeit für das Feriendorf “Caribi” zu machen. Dabei war nicht nur die Zeit eine Herausforderung, sondern auch das teils ungemütliche und kalte Wetter. Unterstützung gab es vom Jugendzentrum GrauBau und lokalen Sponsoren.
Sebastian Kraft, Gemeinderferent der katholischen Kirchengemeinde Stutensee-Weingarten, habe die Idee zur Bauwagenumgestaltung in den Raum geworfen, erinnern sich Tanja Schlotter und Fabio Merli, beide Oberministranten. Die beiden griffen den Vorschlag für die diesjährige 72-Stunden-Aktion auf.
Tanja aus Weingarten und Fabio aus Büchig hatten bereits in früheren Jahren an 72-Stunden-Aktionen teilgenommen, kannten aber nur sogenannte “Get-it-Projekte”. Bei diesen ist die konkrete Aufgabe für die Jugendlichen ein Überraschung.
Bei “Do-it-Projekten” hingegen beginnt die Planung der jungen Leute bereits frühzeitig, im konkreten Fall war das im Februar. “Wöchentlich haben wir uns zweimal zwei bis drei Stunden getroffen”, berichtete Tanja.
Ein geeigneter Bauwagen wurde beim Stutenseer Bauhof gefunden, lokale Unternehmen sponserten das Material. Der geplante Einsatz des Wagens an der Büchiger Grundschule sei der Aktionsgruppe zwei Wochen vorher von der Stadtverwaltung abgesagt worden. “Wir hatten wirklich viel Freizeit in das Projekt investiert”, so Tanja, “und hätten es schade gefunden, wenn das Projekt gescheitert wäre.” Kurzfristig wurde das Caribi-Feriendorf als Nutzungsort für den renovierten Bauwagen festgelegt.
Bei einer dauerhaften Aufstellung des Wagens an der Grundschule hätten ganz andere Anforderungen gegolten als bei sogenannten “fliegenden Bauten”, die nur temporär im Einsatz sind, erläuterte Oberbürgermeisterin Petra Becker die Hintergründe.
35 junge Leute zwischen 9 und 31 Jahren aus katholischen Jugendgruppen aus allen Stutenseer Stadtteilen und Weingarten waren über die drei Aktionstage von Donnerstag um 17:07 Uhr an im Einsatz.
Insbesondere das nasse Wetter mit niedrigen Temperaturen – beim Abschlussfest strömender Regen bei 5 Grad – sei eine Herausforderung gewesen. Durch den Standort am Jugendzentrum konnten sich die Jugendlichen jedoch immer wieder aufwärmen. Vlado Draca, Leiter des GrauBau, war vor Ort und bekochte die Aktionsgruppe. Auch Werkzeuge und Tipps waren bei ihm zu bekommen.
Als die ersten Gäste zum kleinen Abschlussfest am Sonntag Abend am GrauBau eintrafen, wurde noch geräumt und gefegt. Die Farben waren noch nicht alle getrocknet. Am Ende war es eine zeitliche Punktlandung.
Die 72-Stunden-Aktion fand vom 18. bis zum 21. April 2024 zum dritten Mal bundesweit statt, zuletzt im Jahr 2019. Junge Menschen aus katholischen Jugendverbänden sollen sich drei Tage lang für ein soziales Projekt in ihrer Nähe engagieren.
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