“Christlicher Glaube ist wie Fußball”

Ev. Posaunenchor Friedrichstal

Beitragsbild: Sabrina Strohal

Von Sabrina Strohal | 03.07.2016 21:13 | 1 Kommentar

Schon vor einem Jahr, als der Friedrichstaler Spielplatz “Wilde Düne” noch gar nicht gebaut war, hatte Ortsvorsteher Kurt Gorenflo die Idee, dass man hier einmal einen Gottesdienst feiern könnte. Vergangenen Samstag um 17 Uhr war es soweit. Der Tag war verregnet, aber gegen Abend riss der Himmel auf, und es konnte im Trockenen gefeiert werden.

Nach einem Vorspiel des Posaunenchors begrüßten Pfarrer Lothar Eisele von der evangelischen Kirche und Elke Litterst, katholische Pastoralreferentin, die bunt gemischte Besucherschar aus Kindern, Erwachsenen, Deutschen und Asylbewerbern. Der ökumenische Gottesdienst stand unter dem Motto “Volltreffer!”, passend zur Fußball-EM.

Die Lieder waren auf den Fußball abgestimmt, es wurde z.B. “Voll-, Voll-, Volltreffer” gesungen und gemeinsam Psalm 23 in der Sportler-Version gesprochen.

Zwei Schiedsrichter aus der Gemeinde waren anwesend und berichteten von ihren Erfahrungen als Schiedsrichter. Als Highlight in der Schiedsrichter-Karriere wurde u.a. die erste rote Karte genannt, was die Besucher zum Schmunzeln brachte. Gottesdienst und Fußball hätten viele Parallelen, man sei eine Gemeinschaft, verfolge ein Ziel. Das Wichtigste dabei sei nicht das Ergebnis, sondern dass man als Team zusammenhält.

Einige junge Männer von der evangelischen Gemeinde hatten mit ein paar Männern aus der Gemeinschaftsunterkunft in Friedrichstal ein Anspiel vorbereitet und vorgetragen unter dem Motto “11 Freunde müsst ihr sein, wir schaffen das”.

Im Anschluss an den Gottesdienst gab es ein Stationenspiel für die Kinder. Hierbei mussten diese alle Aufgaben gemeinsam im Team bewältigen. An jeder Station (Rutschenturm, Sandfläche, Schaukel, Balencierstrecke und Mikadomulde) stand ein Betreuer, der den Kindern jeweils eine kurze Geschichte von Paulus erzählte. Danach wurden die Aufgabe erledigt und Punkte vergeben. Als Belohnung gab es für alle Kinder ein Eis. Und weil genügend Eis vorrätig war, hatten auch manche Erwachsene noch das Glück, ein Eis zu bekommen. Die Kinder hatten viel Spaß an den Stationen. Zudem wurde nach dem Gottesdienst auch gegrillt, und man konnte sich Getränke kaufen.

Gottesdienst mal anders und ein schönes Erlebnis!
Der Erfolg setzte sich am Abend fort, als Deutschland in einem superspannnenden Elfmeterschießen gegen Italien den Einzug ins Halbfinale schaffte.

forum Kommentare

hythlo

Der christliche Glaube ist kein Fußballspiel
Die Friedrichstaler wollten es gut machen und bedienten sich während der EM des Fußballs, um angebliche Analogien zum Glauben herauszuarbeiten. Was haben sie damit erreicht? Sie vergleichen Unvergleichbares miteinander, sie stellen auf eine Stufe, was kategorial verschieden ist. Sie entweihen das Geheimnis Gottes im Kreuz Jesu Christi, in dem sie es zu einem “Wir sind ein Team mit einem Ziel” reduzieren. Die Wirklichkeit des Lebens, die der Glaube zu bewältigen sucht, wird einem Spiel gleichgesetzt, das auf einem überschaubaren Spielfeld stattfindet und nach 90 Minuten beendet ist. Im Fußball geht es in Wahrheit um nichts, im Leben um alles. Für einen kurzen Effekt die “Perlen auf den Rasen streuen” (Abwandlung von Matth 7)? Warum wurde den Besuchern vorenthalten, was Vertrauen auf Gott bedeutet- ohne “Filter”? Der Glaube hat das runde Leder als “Krücke” nicht nötig – er hat eine eigene Evidenz.