“Unbekannte Tierart im Lachwald entdeckt – Flächennutzungsplan gefährdet” – so lautete eine Artikelüberschrift am 1. April auf meinstutensee.de. Inhaltlich ist das möglicherweise gar nicht so weit hergeholt wie die angekündigte Untertunnelung Friedrichstals vor einem Jahr (wir berichteten) – dennoch nur ein von uns erdachter Aprilscherz.
Es ist schon einige Wochen her, dass wir – das meinstutensee.de-Team – in einer Redaktionssitzung überlegt haben, ob wir dieses Jahr wieder einen Aprilscherz veröffentlichen wollen oder nicht. Ein aktuelles Thema war mit dem Flächennutzungsplan relativ schnell gefunden, was dann auch die Begeisterung im Team weckte. In Stuttgart verzögerte der Juchtenkäfer den Bau des neuen Bahnhofs. Warum soll so etwas nicht auch in Stutensee möglich sein? Wir überlegten, wen wir in die Rolle des “fachkundigen Entdeckers” der neuen Tierart schlüpfen lassen wollten. Als erstes wurde Ulrike Bratzel, ehemalige Lehrerin am TMG und Wetterdaten-Zulieferin für meinstutensee.de, angefragt. Diese sagte aufgrund mangelnder biologischer Expertise leider ab, empfahl uns jedoch an ihren Kollegen Ralf Berger weiter. Dieser leitet – wie im Artikel korrekt erwähnt – die Biotop-AG des Thomas-Mann-Gymnasiums. Er sagte sofort zu und erdachte mit seinen Schülerinnen und Schülern interessante Fakten zu dem “neu entdeckten” Käfer. Eines Freitags im März traf sich die AG mit unserer Reporterin Michelle für Fotos im Lachwald. “Bei dem Käfer handelt es sich um eine Käferlarve von einem Plastikkäfer, der die roten Punkte noch angemalt bekommen hat”, erläuterte Ralf Berger. “Sie dürfte vermutlich auch um ca. viermal größer sein, als sie in Wirklichkeit ist.”
Mittlerweile ist uns die Realität bedenklich nahe gekommen: Eine Bürgerinitiative zur Erhaltung des Lachwalds hat sich gegründet (wir berichteten). Und in den BNN war am 22. März zu lesen: “Ein fachkundiger Bürger habe inzwischen eine vorläufige Erfassung der Fauna des Lachwalds erstellt, die erstaunlich viele Vögel und Amphibien aufweise, die zum Teil zu besonders geschützten Arten zählen.” Unser neuer Käfer wurde dabei glücklicherweise nicht entdeckt.
Inzwischen war der Artikel von Michelle verfasst, von Herrn Berger, Sebastian und Martin überarbeitet und für die Veröffentlichung vorbereitet worden. Vielleicht hat er ja den einen oder anderen Leser kurz ins Grübeln und dann zum Schmunzeln gebracht – das würde uns freuen!
An der Stelle ein herzliches Dankeschön an Ralf Berger und seine Biotop-AG dafür, dass sie diesen Spaß mitgemacht und bis zum 1. April dichtgehalten haben! Ebenso ein Danke an die Schulleiterin des TMG, Silvia Anzt, die dieses Vorhaben genehmigt hat, und an Ulrike Bratzel, die den Kontakt hergestellt hat!
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