“Bezahlbares und soziales Wohnen in Stutensee”

Magdeburger Straße

Beitragsbild: Martin Strohal

Pressemitteilung von SPD Stutensee | 31.03.2021 7:00 | 3 Kommentare

In unserer Reihe “Aus der Lokalpolitik” schreibt heute Wolfgang Sickinger, Vorsitzender der SPD-Gemeinderatsfraktion. Es handelt sich hierbei um die subjektive Darstellung der Fraktion.

Ein nach wie vor ungelöstes Problem in Stutensee ist der Mangel an bezahlbarem und sozialem Wohnraum. Wie in der jüngsten Gemeinderatssitzung vom Flächenmanager Ramin Arvandi vorgetragen wurde, übersteigt die Nachfrage nach Wohnflächen und Wohnungen das Angebot deutlich.

Dafür eine Lösung zu finden, ist leider nicht einfach. Denn einerseits gilt es, zukünftig eine weitere Bebauung in den Außenbereichen einzuschränken, andererseits ist es innerorts kurzfristig kaum möglich, Leerstände zu aktivieren und Baulücken zu schließen. Eine von Herrn Arvandi durchgeführte schriftliche Umfrageaktion kommt zu diesem ernüchternden Ergebnis. Nachdem darüber hinaus eine beträchtliche Anzahl der angeschriebenen Wohnungs- und Grundstückseigentümer nicht geantwortet hat, sollten Stadtverwaltung und Gemeinderat nicht resignieren, sondern in Person des Flächenmanagers den direkten Kontakt suchen. Dabei werden sich wahrscheinlich nur langfristige Lösungen ergeben; dem aktuellen Wohnungsmangel kann auf diese Weise aber nicht abgeholfen werden.

Eine weitere Möglichkeit ist die verträgliche Nachverdichtung in geeigneten Bereichen durch die Bebauung in zweiter Reihe. So unterstützen wir die vorgesehenen Maßnahmen in der Südenstraße und Hauptstraße im Stadtteil Blankenloch und hoffen auf weitere Projekte in den nördlichen Stadtteilen. Da es sich hierbei im Wesentlichen um private Maßnahmen handelt, ist kaum damit zu rechnen, dass durch die Nachverdichtung in nennenswertem Umfang bezahlbarer oder öffentlich geförderter Wohnraum entstehen wird.

Deshalb war es richtig, die vorhandenen 98 stadteigenen Wohnungen in eine eigene Wohnungsgesellschaft auszugliedern. Wir sehen dies nicht nur als eine Maßnahme, den Kernhaushalt zu entlasten, sondern als einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur kommunalen sozialen Wohnungsbaugesellschaft, die wir in den Vorjahren immer wieder gefordert haben. Ausschlaggebend wird aber sein, dass die Stadt eigenen Baugrund bereitstellen kann. Als gegenwärtig einzige Möglichkeit bietet sich deshalb die bisherige Landesfläche in Friedrichstal an. Neben dem geplanten Gesundheitszentrum sollten unseres Erachtens 75 bis 80 Prozent der Fläche dem bezahlbaren Wohnen, insbesondere dem sozialen Wohnungsbau, vorbehalten sein. Die im Wohnpark „Mittendrin“ in Blankenloch beschlossenen 50 geförderten Sozialwohnungen reichen bei Weitem nicht aus.

Quelle: SPD Stutensee

forum Kommentare

Andreas Haßmann

Die 7000qm in Staffort wurden vergessen,in Spöck gibt es bestimmt auch noch etwas,die Fläche neben Sportplatz Büchig wurde schon vor 5 Jahren für 6 Wohnungen vorgesehen, leider hapert es seitens der Stadt. Aber keine Zeit, kein Geld, kein Wille schnell etwas umzusetzen. Man muß nicht aus allem ein Projekt machen ,sondern Bauanträge innerhalb der gesetzlichen Frist bearbeiten und genehmigen, wenn
im gestzlichen Rahmen möglich. Wartezeiten bei privaten Bauherren von halben Jahr und mehr sind nicht selten. Man sollte sich auch Gedanken über den Vorschlag der FW machen, bei mehr als 6 Wohnungen,mindestens 20% bezahlbarer Wohnraum vorzuschreiben.

Rolf Pessel

Das Folgende hat nicht direkt mit dem Aspekt Wohnen zu tun, sondern mit dem Gesamtprojekt.

https://www.meinstutensee.de/2021/03/friedrichstal-bebauung-um-das-seniorenzentrum/
„Demnach war am 21. Oktober 2020 in nicht-öffentlicher Sitzung festgestellt worden, dass im Stadtteil Friedrichstal der Bedarf nach einem Gebäude für den Gesundheitsbereich besteht.“
Was unter Gesundheitsbereich verstanden wird nicht näher spezifiziert.

Wenn es sich um Arztpraxen für Patienten der gesetzlichen Krankenversicherung handeln sollte, so mag es durchaus sein, dass wir hier Bedarf haben. A b e r im gesamten LK-Karlsruhe sind bei der KVBW z. Zt. freie Arztsitze gemeldet für nur: 5 Hausärzte, 4 Psychotherapeuten, 2 Nervenärzte-Neurologen und Psychiatrie und für den gesamten Mittleren Oberrhein 1 Kinder- u. Jungendpsychiatrie.
Mindestens einer oder eine dieser mageren 12 Ärzte müsste Interesse und Spaß an Stutensee-Friedrichstal haben, um eine eventuell geplante Praxisräumlichkeit zu besetzen.
https://www.kvbawue.de/praxis/niederlassung/bedarfsplanung-offen-oder-gesperrt/?tx_kvbwversorgungsstandv2_ext1%5Btyp%5D=Haus%C3%A4rzte&tx_kvbwversorgungsstandv2_ext1%5Bcontroller%5D=Versorgungsstand&cHash=6ffa57d150dbdefe8cefbf14cbfccbc8#doctorgroups

Eventuell ist es auch so gedacht, dass bestehende Praxen lediglich ihre Räumlichkeiten wechseln. Nur führt dies nicht direkt zu einer Erhöhung der Versorgungsqualität.
Vielleicht ist auch alles viel einfacher und es geht gar nicht um zu besetzende Arztpraxen.

Kalle

Wieso werden Grundstücke in Neubaugebieten zunächst verbilligt an vermögende Stutenseer vergeben, anstatt mit dem Geld bezahlbaren Wohnraum zu schaffen?