Schulzentrum muss wachsen

Schulzentrum Blankenloch

Beitragsbild: Martin Strohal

Von Martin Strohal | 18.12.2023 16:26 | Keine Kommentare

Die Stadtverwaltung wollte wissen, welchen Bedarf es in den kommenden Jahren an den Stutenseer Schulen geben wird. Wo reichen die Räumlichkeiten aus, wo herrscht Platzmangel? Das Unternehmen biregio, spezialisiert auf solche Bedarfsplanungen, hatte den Auftrag erhalten und stellte die Ergebnisse am 11. Dezember dem Gemeinderat vor.

Entwarnung gab es in Bezug auf die Stutenseer Grundschulen. Bei diesen sei in den kommenden Jahren eine sehr konstante Entwicklung zu erwarten. Bevor neue Klassen eingerichtet werden, würden die vorhandenen mit mehr Kindern verdichtet. In Blankenloch sei durchgehend mit drei Parallelklassen, also einer Dreizügigkeit, zu rechnen mit größeren Klassen. In Friedrichstal und Spöck sei die Anzahl der Kinder steigend. Friedrichstal werde deshalb mittelfristig auf eine Dreizügigkeit umstellen müssen, während Spöck bei einer Zweizügigkeit bleiben kann. Räumliche Probleme werden jedoch nicht erwartet. “Sie waren schon immer ein guter Schulträger”, attestierte Wolf Krämer-Mandeau von biregio der Stadt Stutensee. Offen ist noch die Umsetzung des gesetzlichen Anspruchs auf Ganztagsbetreuung an den Grundschulen.

Bei den weiterführenden Schulen am Schulzentrum sieht die Situation anders aus. Das Gymnasium sei sehr beliebt. Während im Landesschnitt 44 Prozent der Kinder auf ein Gymnasium wechseln, sind es in Stutensee fast 60 Prozent. Zudem verliere es wenige Kinder. Das spreche für eine hohe Qualität der Schule. Der Wechsel von G9 auf G8, also das achtjährige Gymnasium, hätte für einen Rückgang der Schülerzahlen sorgen müssen. Doch die seien so hoch gewesen, dsas es fast keinen Bruch gegeben habe, was fast einzigartig in der Region sei. Ob es eine Rückkehr zu G9 geben wird und in welcher Form, sei aktuell unklar. Räumliche Erweiterungsmöglichkeiten müssten deshalb berücksichtigt werden, so biregio. Dennoch sei mit einer vollen Fünfzügigkeit zu rechnen, um alle Kinder aus der Stadt unterzubringen, die das möchten. Hierfür würden dem Gymnasium bei jetziger Größe 2000 Quadratmeter Fläche fehlen, bei der Umstellung auf G9 noch mehr.

Sehr konstant sei die Zahl von 30 Prozent der Kinder, die auf die Realschule gehen. Früher hätten 800 Schüler:innen diese besucht, heute seien es nur noch 600. Dennoch sei eine durchgehende Vierzügigkeit erforderlich. Das sei bei den vorhandenen Räumlichkeiten aktuell nicht möglich.

Insgesamt sei auch fraglich, ob die Mensa noch für die erwarteten Schüler:innenzahlen ausreicht.

Die anschließenden Wortmeldungen aus dem Gemeinderat hoben die große Herausforderung hervor, am Schulzentrum sowohl den Sanierungsstau zu beheben als auch das Gebäude zu vergrößern. Hier werde wohl ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag fällig werden. Deutlich wurde aber auch, dass kein Weg daran vorbei führe.

Die Ergebnisse von biregio führen nun zu einer Anpassung der Machbarkeitsstudie für das Schulzentrum. Insbesondere das Gymnasium hatte aus organisatorischen Gründen bisher auf einer Vierzügigkeit bestanden. Das steht den Ergebnissen von biregio entgegen. Außerdem muss geklärt werden, wie mit dem Thema “Rückkehr zu G9” umgegangen werden soll. Die Stadtverwaltung wird als nächstes eine Entscheidungsgrundlage erarbeiten, die auch die Kosten berücksichtigt. Im Anschluss ist der Gemeinderat an der Reihe, der sich für eine Variante entscheiden muss, wie mit dem Schulzentrum künftig baulich umgegangen werden soll. Diese soll bis zum Ende des ersten Halbjahres 2024 getroffen werden.

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