Jugendliche gesucht: Stadt will Beteiligung beleben

Beitragsbild: Martin Strohal

Von Martin Strohal | 09.02.2023 20:27 | 2 Kommentare

Über 2.000 Stutenseer Jugendliche hat die Stadtverwaltung in den vergangenen Tagen per Post angeschrieben. Ziel ist, neue Arbeitsgruppen für die Jugendbeteiligung zu bilden. Auch die Jugendbeteiligungs-App soll von Freiwilligen gepflegt werden. Bewerbungsschluss ist am 15. Februar. Zuletzt sei das Interesse von Seiten der Jugend nur gering gewesen, so die Verwaltung.

“Weil wir nun in die Umsetzung gehen möchten, brauchen wir engagierte, kreative und mutige Jugendliche”, so die Stadtverwaltung in ihrem Brief an über 2.000 Jugendliche. Zu fünf Themenbereichen, die in den letzten Jugendforen diskutiert worden waren, werden nun Personen gesucht, die Rollen wie “Projektleitung”, “Projektmanagement”, “Beratung und Controlling”, “Assistenz”, “Redakteur/Redakteurin” oder “IT-Fachkraft” übernehmen wollen.

Bewerbungen hierfür sind bis zum 15. Februar bei der Stadtverwaltung möglich (E-Mail an jube@stutensee.de). Diese hofft darauf, dass sich die Jugendlichen nach einem Auftakttreffen selbst organisieren. “Schön wäre es, wenn sich circa 30 Jugendliche bewerben würden”, so die Pressestelle des Rathauses. Räumlichkeiten und Verpflegung würden gestellt werden, eine Aufwandsentschädigung sei hingegen nicht vorgesehen.

Wie lange die Jugendlichen, die sich nun bewerben, tätig sein sollen, sei derzeit nicht abschätzbar. Allerdings könne jeder jederzeit aussteigen. Die Betreuung der Jugendlichen erfolge durch Vlado Draca vom Jugendzentrum und Raphaela Ganter von der Stabstelle Bürgerbeteiligung.

Nach dem letzten Jugendforum im November 2021 hatte die Stadtverwaltung zwei Veranstaltungen zum Thema “Umwelt” im Juni 2022 und zum Thema “ÖPNV” im November 2022 durchführen wollen. Eingeladen seien die Teilnehmer des letzten Jugendforums gewesen, die ihre E-Mail-Adresse hinterlassen hatten. “Leider kam die Folgeveranstaltung nicht zustande, da seitens der Jugendlichen keine Zusagen erfolgten”, so die Stadtverwaltung.

Im Februar 2020 hatte der Gemeinderat die Einführung einer Jugend-App beschlossen. Der Start war ursprünglich für den Sommer 2020 geplant gewesen. Mittlerweile ist die “StuWe”-App seit etwa einem Jahr in den App-Stores verfügbar, jedoch ohne Inhalte. Eine Gruppe, die über das Bewerbungsverfahren zusammengestellt wird, solle sich mit der App beschäftigen und diese mit Inhalten füllen und den Download bewerben, so die Stadtverwaltung.

“Das nächste Jugendforum ist für den Sommer geplant, nachdem sich die Arbeitsgruppen formiert und erste Ergebnisse eventuell bereits erarbeitet haben.” Im Jahr 2019 hatte der Gemeinderat beschlossen, zweimal jährlich ein Jugendforum durchzuführen.

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JFaas

An sich eine coole Idee der Stadt die Jugendlichen einzubinden und ihnen hoffentlich hier auch großzügig Freiheiten einzuräumen.

Nur, was sich mir bzw. meinen beiden jüngeren Brüdern (welche beide so ein Schreiben erhalten haben), nicht daraus erschlossen hat: Welcher Mehrwert bringt es den einzelnen Personen daran teilzunehmen und mitzuwirken? Der Brief las sich sehr nach: Arbeite für die Stadt, für umme…
Was genau der Mehrwert hinter der App ist wenn man in Zeiten von ChatGPT nicht mal mehr intelligent genug sein muss um Googlesuchen effektiv zu formulieren hat sich meinen Brüdern nicht wirklich erschlossen, wobei beide zeitlich eh nicht rum kommen.

Die andere Frage, welche sich meinen Brüdern gestellt hat war die: Warum die Stadt Stutensee zu Werbezwecken ihre Adressen verwenden darf… Zum Thema Herkunft der persönliche Daten steht in dem besagten Brief leider auch nichts. Bei beiden ist der Brief aufgrund dieser Tatsachen relativ schnell ins Altpapier geflogen…

Was bestimmt schade ist, wenn der Mehrwert der hinter diesem Projekt stecken soll richtig kommuniziert und rüber gebracht und umgesetzt worden wäre.

Autokorrektur

Als gering würde ich die Jugendbeteiligung nicht betiteln, eher die Motivation der Stadtverwaltung sowie des Gemeinderates.

Als ich vor ein paar Jahren selbst am ersten und zweiten Treffen des Jugendforums teilnahm, das übrigens sehr gut seitens des Jugendzentrums ausgearbeitet war, ist rasch ein großer Teil der Festhalle gefüllt gewesen. Auch beim zweiten Termin war es kein Problem, das Rathaus gut zu füllen. Wenn aber alle guten Ideen zwar am Abend selbst noch als gut betitelt werden und im Nachhinein jedoch nichts dabei rumkommt, wundert es mich nicht, dass die Jugendbeteiligung zurückgeht.

Ebenfalls kann ich mich nur JFaas anschließen, dass man sich Arbeit macht und diese in keinster Weise irgendwas in Bewegung setzt oder wenigstens wertgeschätzt wird Nein Danke!