Schulzentrum wird für 50 Millionen saniert und erweitert

Schulzentrum Blankenloch

Beitragsbild: Martin Strohal

Von Martin Strohal | 05.06.2024 6:23 | Keine Kommentare

Dass das Schulzentrum in Blankenloch bauliche Defizite aufweist und teilweise nicht ausreichend Räume hat, ist seit Jahren bekannt. Jetzt rückt eine Lösung näher. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Montag beschlossen, den Bestand zu sanieren und die Gebäudefläche deutlich zu erweitern. Damit sollen künftige Anforderungen wie G9 abgedeckt sein. Das Vorhaben wird schätzungsweise 50 Millionen Euro kosten und etwa sieben Jahre dauern. Ein Mammutprojekt für Stutensee und den städtischen Haushalt.

Über 2.500 Quadratmeter zusätzliche Fläche benötigt

Gutachten über den Zustand des Schulgebäudes und Brandschutzmaßnahmen hat es in den vergangenen Jahren genügend gegeben. Zuletzt war eine Machbarkeitsstudie zur Entwicklung des Schulzentrums von 2022 bis 2023 in Arbeit gewesen. Die später folgende Studie von biregio zur Entwicklung der Schülerzahlen veränderte die Voraussetzungen jedoch noch einmal. Ab da war von einem fünfzügigen Gymnasium mit G9 (statt vier Zügen mit G8) und einer vierzügigen Realschule die Rede. Entsprechend musste die Machbarkeitsstudie überarbeitet werden. Diese Änderungen führten zu 15 zusätzlich benötigten Räumen im Gymnasium.

Die benötigte Fläche des Gymnasiums soll nun von aktuell 4.548 Quadratmetern auf 6.129 Quadratmeter steigen, die der Realschule von derzeit 3.350 auf 4.324 Quadratmeter. Vom Volumen her entspräche das einem zweistöckigen Anbau vergleichbar mit dem derzeit vierten Bauabschnitt.

Kosten: 50 Millionen Euro

Die Kosten für die Errichtung eines Anbaus sowie Sanierung des Bestands werden auf 50 Millionen Euro geschätzt. Für die Umsetzung werden etwa sieben Jahre angepeilt. Zunächst solle der Neubau fertiggestellt werden, um als Ausweichquartier während der Sanierungen zu dienen. So könne vermutlich auf Container-Lösungen verzichtet werden.

Nächster Schritt: Planer-Auswahl

Den benötigten Flächenbedarf beschloss der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung. Nun muss das Raumprogramm mit dem Regierungspräsidium abgestimmt werden. Anschließend folgt das Auswahlverfahren für ein Planungsbüro, das noch im laufenden Jahr abgeschlossen werden soll.

Baubeginn möglicherweise 2027 – Sanierungen schon früher

Nach verschiedenen Planungsphasen wird der Gemeinderat einen Baubeschluss fassen. Dann geht es in Entwurfsplanung bis hin zum Bauantrag. Erst nach dessen Genehmigung werden Baumaßnahmen beginnen. Bis dahin wird also noch etwas Zeit vergehen. Einem groben Entwurf zufolge könnte der Neubau 2027 begonnen und 2029 abgeschlossen werden. Die Sanierungsmaßnahmen könnten in verschiedenen Abschnitten von 2025 bis 2031 laufen. Beschlossen ist das aber noch nicht.

Das sagt der Gemeinderat

“Es wird Zeit, dass es endlich losgeht”, so Thomas Hornung für die CDU/FDP-Fraktion. Er betonte, dass man bisher nicht geschlafen habe, Brandschutzmaßnahmen seien laufend provisorisch umgesetzt worden. Es sei auch gut gewesen, dass nochmal “eine Schleife gedreht worden” sei, die nun einen größeren Zuwachs zeige. “50 Millionen bringt die Stadt für sehr lange Zeit an die Grenzen des Machbaren”, stellte er fest. “Das schnürt uns fast den Hals ab, wir müssen heftig sparen.”

“Dass das Schulzentrum aus allen Nähten platzt, wissen wir seit langer Zeit”, so Klaus Mayer (Freie Wähler). Das Projekt sei eine Investition in die Zukunft und außerdem eine Pflichtaufgabe für die Stadt. “Das belastet den Haushalt sehr, die Kosten müssen im gesteckten Rahmen bleiben!”

“Wir unterstützen das für Stutensee sehr wichtige Projekt”, sagte Kathrin Weisser (Grüne). “Gut, dass G9 noch berücksichtigt werden konnte.” Sie verlangte, an Förderungen in Anspruch zu nehmen, “was geht” und begrüße Synergien bei der Raumnutzung durch beide Schulen.

“Die Schulleitungen und der Ausschuss für Umwelt und Technik muss eng beteiligt werden”, forderte Wolfgang Sickinger (SPD). In Deutschland sei Bildung eine wichtige Ressource. Deshalb müsse für die bestmögliche Ausbildung gesorgt werden. Das Schulzentrum sei 1978 in Betrieb gegangen. Seitdem habe sich in allen Bereichen von Bildungspolitik über Brandschutz bis zur Energieeffizienz sehr viel verändert.

“Das ist ein ganz großes Projekt für die nächsten Jahre”, so Tobias Walter (Junge Liste). Auch er forderte eine enge Einbindung der Gremien. Außerdem mahnte er eine Beteiligung der Jugendlichen an. Wenn ein städtisches Vorhaben die Jugend betreffe, dann sei das ja wohl das Schulzentrum.

Der Gemeinderat beschloss einstimmig, das Projekt in die Wege zu leiten.

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