Der Ausbau der Bahnstrecke, der Stadtentwicklungsplan, das Starkregenmanagement, die Dreschhalle und mehr standen auf der Tagesordnung der Stadtverwaltung für die Einwohnversammlung. Für die meisten Emotionen sorgte jedoch das Thema Durchgangsverkehr in der Büchenauer Straße.
“Die Verkehrssituation in der Büchenauer Straße ist eine Zumutung, die Beschilderung nicht zu verstehen”, stellte eine Anwohnerin an die Stadtverwaltung gerichtet fest. Beim Einkaufsmarkt am Ortseingang sei es sehr gefährlich, die Straße zu überqueren. Viele Autofahrer nutzten das als Rennstrecke, ergänzte eine weitere Anwohnerin. “Nur wegen aufmerksamen Eltern ist noch nichts passiert!” Sie forderten durchgehend Tempo 30 sowie stationäre Blitzer.
Ordnungsamtsleiter Thomas Schoch versuchte, die rechtliche Situation zu erläutern. Tempo 30 sei nur an den Stellen der Kreisstraße möglich, die vom Regierungspräsidium aufgrund von erhöhtem Lärm entsprechend ausgewiesen seien. Die Stadt könne das nicht selbst festsetzen.
Oberbürgermeisterin Petra Becker sagte, dass die gesetzlichen Regeln nicht zufriedenstellend seien. Die Bevölkerung solle sich an ihre politischen Vertreter in Land und Bund wenden, um eine Besserung zu erreichen.
Als positive Nachricht konnte Schoch vermelden, dass der Umleitungsverkehr demnächst wieder entfallen werde. Am Mittwoch, den 4. Oktober, werde die Sperrung der L560/558 aufgehoben.
Der frühere Ortsvorsteher Ludwig-Wilhelm Heidt habe schon vor Jahren vorgerechnet, wann sich ein stationärer Blitzer rechne. Der Gemeinderat habe eine Installation jedoch mehrheitlich abgelehnt, berichtete Heidts Nachfolgerin Melitta Bernauer. Der Stafforter Ortschaftsrat unterstütze das Anliegen nach wie vor, jedoch müsse der Gemeinderat überzeugt werden. “Werben Sie dafür!”
Auch der ruhende Verkehr sorgte für Unmut bei den Besucher:innen der Veranstaltung. Vielfach seien Gehwege zugeparkt. Schoch verwies hier auf regelmäßige Kontrollen des Gemeindevollzugsdiensts. Regelmäßige Vorkommnisse könnten auch dem Ordnungsamt gemeldet werden.
Im Infoblock der Verwaltung war der Bahnausbau Thema, die Erarbeitung des Stadtentwicklungsplans 2035, der aktuelle Stand des Neubaus der Mehrzweckhalle, das Starkregenmanagement, das sich derzeit in Bearbeitung befinde, sowie der Stand der zentralen Wasserenthärtung. Hier ist der Baubeginn Anfang kommenden Jahres geplant und Fertigstellung Ende 2025.
Die Stadtverwaltung führt seit dem Amtsantritt von Oberbürgermeisterin Petra Becker regelmäßig Einwohnerversammlungen in allen Stadtteilen durch. Die letzte in Staffort fand 2019 statt.
Korrektur: Es handelt sich um den Stadtentwicklungsplan (STEP) 2035, nicht 2030 wie ursprünglich geschrieben.
forum Kommentare
… so kurzsichtig will man seitens der Stadt dann doch nicht sein: Der STEP hat 2035 als Horizont (und nicht 2030, wie oben geschrieben) …
Die STEPS und ihre zeitlichen Abstände scheinen die Geschwindigkeit des Arbeitstempos von dringenden kommunalen Umsetzungen zu beeinflussen. Soll heißen, wenn man bemerkt, dass man zu langsam ist, dann verändert man eben den STEP um 5 oder 10 Jahre. Dass man mit Entscheidungen zu schnell werden könnte, ist nicht zu befürchten, oder gar zu erwarten.