Kita “Kinderschatz”: Zukunft ungewiss

Kindergarten "Kinderschatz"

Beitragsbild: Jannick Holste

Von Martin Strohal | 23.01.2024 20:21 | Keine Kommentare

Hat die provisorische Kita “Kinderschatz” auf dem Schulhof der Richard-Hecht-Grundschule in Spöck eine Zukunft? Mit element-i beabsichtigt ein privater Betreiber, eine sechsgruppige Einrichtung nicht weit entfernt zu bauen. Werden die eingeplanten vier Gruppen im “Kinderschatz” dann überhaupt noch gebraucht? Die Stadtverwaltung wollte sich bislang nicht festlegen. Beim Träger, der evangelischen Kirchengemeinde Spöck, herrscht Unsicherheit.

Alles begann im Jahr 2020. Die Stadtverwaltung plante, einen Kindergarten im Untergeschoss der Richard-Hecht-Schule zu bauen. Zunächst sollten zwei Gruppen entstehen, später weitere zwei. “Die beiden in Spöck bereits aktiven Träger wurden gefragt, ob sie Interesse an der Trägerschaft hätten”, so schildert es Pfarrer Stefan Hamann. Seine Kirchengemeinde erklärte sich bereit: “In den Gesprächen wurde uns gesagt, dass, wenn wir die Trägerschaft übernehmen, die Erwartung seitens der Stadt ist, dass wir dies für alle vier Gruppen tun”.

Aufbau der Kita “Kinderschatz” ohne langfristige Lösung

Das Projekt, den Kindergarten in Räumen der Grundschule unterzubringen, wurde kurz darauf abgebrochen. Die Statik sei das Problem, war zu hören. Als Ersatz wurde der Kindergarten “Kinderschatz” dann im Frühjahr 2022 mit einer Gruppe in Containern auf dem Schulhof in Betrieb genommen. Aktuell laufen die Vorbereitungen, im Sommer eine zweite Gruppe in weiteren Containern zu eröffnen.

Eine langfristige Planung für diese Einrichtung gibt es bislang nicht. “Wir sind mehrfach auf Zuständige der Stadt zugegangen mit der Frage, welche langfristige bauliche Lösung angestrebt wird und ob die dritte und vierte Gruppe noch aktuell sind”, so Pfarrer Hamann. Eine Antwort bekam die Kirchengemeinde bislang nicht. Zunächst sollte das Ergebnis der Kindergartenbedarfsplanung abgewartet werden, hieß es von der Stadt. Dieses wurde im Dezember vorgestellt. Aber auch danach wurde nicht das Gespräch mit dem Träger gesucht.

Neue Einrichtung “sehr überraschend”

Sehr überrascht wurde die Spöcker Kirchengemeinde davon, dass ebenfalls im Dezember in einer Sitzung des Gemeinderats das Bauprojekt einer sechsgruppigen Kita unweit des “Kinderschatzes” besprochen wurde, ohne dass sie darüber informiert worden wäre. Nach Protest der Spöcker Gemeinderäte Klaus Mayer und Manfred Beimel kündigte Oberbürgermeisterin Petra Becker ein Gespräch für Januar an.

Keine Information durch die Stadtverwaltung

“Nach langjähriger und verlässlicher Zusammenarbeit zwischen uns als Träger und der Stadt Stutensee waren wir überrascht und irritiert, dass uns weder die Stadt Stutensee noch der Investor im Vorfeld zur Planung eines sechsgruppigen Kindergartens kontaktiert, informiert oder involviert hat”, so Pfarrer Stefan Hamann. “Das ist für uns sehr unbefriedigend.”

Für den Träger mache es einen Unterschied, ob eine Einrichtung zwei oder vier Gruppen umfasse. “Eine zweigruppige Einrichtung ist sehr viel schwerer zu disponieren als eine viergruppige”, erläutert Hamann. Der Verwaltungs- und Organisationsaufwand, aber auch die pädagogische Arbeit mit den Kindern ließen sich in einer viergruppigen Einrichtung viel effizienter, aber auch vielfältiger gestalten.

“Sollte der ‘Kinderschatz’ zweigruppig bleiben, wären wir sehr verärgert angesichts der vielen Zeit und Energie, die wir in den Aufbau gesteckt haben, zumal die Eltern unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine hervorragende Arbeit bescheinigen, wie uns eine kürzlich durchgeführte Online-Elternumfrage bestätigt hat”, so Hamann.

Die Stadtverwaltung wollte sich auf zweimalige Nachfrage von meinstutensee.de bislang nicht zu dem Sachverhalt äußern. Sie verwies auf den anstehenden Termin mit der Kirchengemeinde, ohne ein konkretes Datum zu nennen.

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