Anschlussunterbringung – Flächen für kostengünstiges Wohnen nutzen

Anschlussunterbringung Spöck

Beitragsbild: Steven Kindel

Von Martin Strohal | 09.04.2017 20:59 | Keine Kommentare

Die Zahl der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, nimmt ab. In Spöck befindet sich derzeit eine Anschlussunterbringung im Bau (wir berichteten), für Staffort ist eine in Planung (wir berichteten). meinstutensee.de fragte bei der Stadtverwaltung nach, wie die Nutzung dieser Einrichtungen angesichts der sinkenden Flüchtlingszahlen aussehen wird.

“Bei der Baumaßnahme in Spöck, welche vom Land Baden-Württemberg gefördert wird, ist die Fertigstellung im Sommer 2017 geplant”, erklärte uns Bürgermeisterin Sylvia Tröger. Der Bau befinde sich im Zeitplan. Danach würden die Wohnungen kontinuierlich und schrittweise belegt werden. Die Stadt Stutensee könne damit ihrer Aufnahmeverpflichtung nachkommen. Flüchtlinge, die vorher längere Zeit in einer Gemeinschaftsunterkunft gelebt haben, sich in Stutensee wohlfühlen, Bleiberecht haben und auf dem Weg der Integration sind, könnten damit in der Stadt bleiben. Dazu befinde sich die Stadt auch in engem Austausch mit den ehrenamtlichen Helfern der Flüchtlingshilfe Stutensee.

“In Staffort haben wir eine Grundstücksfläche reserviert für einen Neubau”, bestätigte Bürgermeisterin Tröger. Die Förderung für Flüchtlingsunterbringung sei im April 2017 überführt worden in die Wohnraumförderung Baden-Württemberg. “In Staffort haben wir also die Möglichkeit, diese Fläche auch zu nutzen für den Bau von kostengünstigem Wohnraum.” Dies werde im weiteren Verfahren abgestimmt mit dem Stutenseer Gemeinderat.

Auch das Karlsruher Landratsamt arbeitet an dem Thema und wird vorschlagen, einige Liegenschaften im Landkreis wieder zurückzubauen oder anderweitig zu nutzen. Aktuell gebe es ca. 3600 Plätze in Gemeinschaftsunterbringungen, für die der Landkreis zuständig ist. Bis Ende 2019 sollen diese Plätze auf unter 2000 abgebaut werden. In die Anschlussunterbringung kommen Menschen, deren Asylverfahren abgeschlossen ist oder bereits zwei Jahre läuft. Für diese sind die Städte und Gemeinden zuständig. 2600 Personen werden im ganzen Landkreis Karlsruhe im Lauf dieses Jahres in eine Anschlussunterbringung wechseln, so das Landratsamt.

Nachdem in Friedrichstal die Aufnahmemöglichkeiten durch den Abbau der Wohncontainer reduziert worden sind (wir berichteten), stehen auch bei der Gemeinschaftsunterkunft in Blankenloch Änderungen an. “Es besteht die Möglichkeit, im Rahmen eines Kombimodells in der Lorenzstraße Wohnraum vom Landratsamt anzumieten. Dies planen wir für 2018”, so Tröger.

„Der Landkreis bietet den Städten und Gemeinden dort, wo es möglich ist, Kombimodell-Lösungen an“, erläuterte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel in einer Pressemitteilung. Die Städte und Gemeinden könnten dabei Gemeinschaftsunterkünfte, die bisher dem Landkreis zur vorläufigen Unterbringung dienten, für die Anschlussunterbringung weiter verwenden. Mit mehreren Städten und Gemeinden hat der Landkreis bereits entsprechende Vereinbarungen geschlossen.

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